Jem Godfrey ist ein Mann, dessen Hauptberuf es ist Popsongs zu produzieren. Dies tat er unter anderem für Ronan Keating und mit den "verstahlten Kätzchen" von Atomic Kitten. Mit Frost will sich Godfrey einmal etwas Luft verschaffen und etwas komplett anderes produzieren. Dazu holte er sich prominente Unterstüzung in From von Andy Edwards (Drums /IQ), John Jowitt (Bass /IQ) und John Mitchell (Guitar /Arena, Kino) und nahm sein Prog-Debüt „Milliontown“ auf.
Selbst ich als Prog-Fan musste beim Opener „Hyperventilate“ erst einmal schlucken, denn fast acht Minuten instrumentales Gedudel sind nicht leicht zu verarbeiten, vor allem wenn sich der Song erst nach und nach aufbaut. Exzellentes Pianospiel kann noch so schön sein, aber wenn es langatmig wird, hilft auch dies nicht. Da ist man dann froh, wenn sich endlich verworrene, aber dennoch geniale Synthiwände auftürmen und einen in psychedelische Welten führen.
In den restlichen sieben Songs werden dann alle Register modernen Prog-Rocks gezogen. Viele instrumentale Passagen, melodischer Gesang, Synthiwände, Keyboardsoli noch und noch, Gitarrensoli, psychedelische und mit dem Drumming hypnotisch wirkende, sich in die länge ziehende Parts, die einen in eine Art Rausch fallen lassen. Pink Flyod lässt an vielen Stellen grüßen!
Auch der mit Abstand längste Song „Milliontown“ (26 Minuten) kann durchaus überzeugen, denn man zieht hier noch einmal alle Register. Ganz großes Kino.
Leider ist es mit dieser Platte nicht anders, als mit vielen großen Prog-Platten: sie sind einfach nicht all zu leicht zu durchdringen, weshalb sie nur für einen kleinen Kreis an Hörern geeignet sind, aber diese werden an „Milliontown“ ihre helle Freude haben. Wer jetzt nicht der Prog-Fan ist, sollte sich eher mal mit leichter Kost befassen, anstatt sich diesen Brocken aufzutischen.
Tracklist:
1. Hyperventilate
2. No Me No You
3. Snowman
4. The Other Me
5. Black Loght Machine
6. Milliontown