Nach einer langen Pause von drei Jahren melden sich Eternal Tears of Sorrow 2005 mit gleich zwei neuen Bandmitgliedern wieder zurück und direkt ein Jahr später kommt ihr fünftes Studioalbum. „Before the
Bleeding Sun“ steht nun endlich die in den Plattenläden.
Das Album wird durch „Sweet Lilith of my Dreams“, dem wohl schnellsten und aggressivsten Song des Albums, eingeleitet. Das Stück hat ein etwas sachtes Intro und geht mit einem schnellen, Keyboard dominierenden Riff in den Hauptteil über, wo auch vielseitige Gitarrenriffs und Soli nicht lang auf sich warten lassen.
Bei „Before the Bleeding Sun“ spielt das Keyboard eine wichtige Rolle. Ich hab vorher kaum eine Band gehört, die ihr Keyboard so genial mit Gitarre und Stimme kombiniert und in das Klangbild integriert. So findet man auch einzelne Keyboard-Soli a la Children of Bodom, die man kaum von der Gitarre unterscheiden kann.
Auch die Vielfalt der Gesangsstile ist enorm, denn es tauchen nicht nur für den Death Metal typische Growls auf, sondern auch Kombinationen aus klarem Gesang und Chor, in dem man auch weibliche Stimmen wahrnimmt, wie bei einem der mehr epischen Stücke („Red Dawn Rising“) gut zu hören ist.
Das ganze Album ist voller Abwechslung. Hier hört sich wirklich kein Song gleich an und man kommt auch nicht in die Versuchung es nach der Hälfte abzuschalten. Immer wieder folgen wirklich herausragende und vor allem epische Stücke, die einfach gehört werden müssen. So ist zum Beispiel das letzte Stück „Angelheart, Ravenheart (Act I. Before the bleeding Sun)“ ein unbedingtes Pflichtstück. Es ist das abwechslungsreichste und wohl schönste Stück auf dem ganzen Album. Eingeleitet wird es durch ein Intro, nur vom Piano gespielt, geht dann in einem reibungslosen Übergang in den, mit Orchester untermalten, Hauptteil über. Die Strophen werden mit leichten Growls untermalt, jedoch wird der Refrain und einzelne Passagen allerdings im Chor gesungen. Der Song ist sehr früh auf seinem Höhepunkt und man könnte denken das er danach etwas von seiner Spannung verliert, doch so ist es nicht, denn nach Gitarreneinlagen und einem Keyboard Soli geht er in die entscheidende Endphase und bringt das
Album zu einem gelungenen Abschluss.
Also, ich habe selten ein so gutes Album gehört. Da ist einfach alles drin, von schnellen Death Metal nahen Songs, bis hin zu epischen Ohrwürmern.
Wer auf beinah schon den für Finnland typischen, melodischen Death Metal mit viel Keyboard und epischen Einlagen steht, sollte sich „Before the Bleeding Sun“ oder generell Eternal Tears of Sorrow unbedingt mal anhören.
Tracklist
1. Sweet Lilith of My Dreams
2. Another Me
3. Red Dawn Rising
4. Upon the Moors
5. Sakura No Rei
6. Sinister Rain
7. Lost Rune of Thunder
8. Tar Still Flows
9. Angelheart, Ravenheart (Act I: Before the Bleeding Sun)