Wenn man an Kanada und härtere Musik denkt, fällt einem direkt Annihilator ein. Im Jahre 2003 krochen Threat Signal aus den Weiten Kanadas hervor, um Anno 2006 mit ihrem Debüt „Under Reprisal“ die Massen mit ihrer Kombination aus Metalcore und Melodic Death Metal in ihren Bann zu ziehen.
Ich glaube ich habe dieses Jahr schon eindeutig zu viel Metalcore genossen, was zur Folge hat, dass mich in letzter Zeit kaum noch eine Metalcore-Platte vom Hocker haut. Ähnlich verhält es sich mit Threat Signals „Under Reprisal“. Die Songs sind nicht schlecht, aber auch nicht Welten bewegend, da den Songs irgendwie die Seele fehlt. Man versucht zwar mit Abwechselung und Riffgewitter darüber hinwegzutäuschen, aber man schafft es irgendwie nicht.
Wechsel des Gesangstils wie zum Beispiel beim Opener „Rational Eyes“, Gunshot bei „Seeing Red“ oder Rhythmuswechsel bei „Seeing Red“ schaffen es nicht über die recht drucklos wirkende Produktion hinwegzutäuschen, wodurch natürlich der Großteil der Seele auf der Strecke bleibt. Die Jungs sind meines Erachtens sehr fähige Musiker, die das eine odere andere Mal auch raushängen lassen, was sie können, aber wenn die Produktion mies ist, hat man gleich verloren.
Die Idee Metalcore und Melodic Death Metal zu mischen ist zudem auch nicht neu, denn beide Genregrenzen gehen meist fließen in einander über.
Unter Strich ist „Under Reprisal“ eine eher durchschnittliche Metalcore-Platte, auch wenn sie im oberen Viertel des Bereiches anzusiedeln ist. Wenn man eine druckvollere Produktion mit im Gepäck hätte, wäre die Platte sicherlich über sieben Punkte hinaus gekommen. Reinhören sollte man aber schon noch, denn fast jede Platte hat eine Existenzberechtigung.
Tracklist:
1. Rational Eyes
2. As I Destruct
3. One Last Breath
4. Seeing Red
5. A New Beginning
6. Counter Balance
7. Inane
8. Now
9. Faceless
10. Haunting
11. When All Is Said and Done