Per Johansson, der 1990 bei Fate verpflichtet wurde und mit ihnen „Scratch & Sniff“ und „Fate“ einspielte, dachte sich, dass er mit seiner Frau Heidi auch mal was machen könnte. Herausgekommen ist dabei „The Naked Truth“, das von Tommy Hansen (Helloween, Fate, etc.) produziert wurde.
Musikalisch kann man sich groovenden, melodischen Metal vorstellen. Ausführlich bedeutet dies so viel wie: Mitbang-Rhythmus, grooviges Drumming, prägnantes Riffing gepaart mit Keyboardmelodien und melodischem Gesang. Zum Gesang sollte man sagen, dass es sich um Wechselgesang zwischen Heidi und Per Johansson handelt, dessen tieferer Sinn mir ehrlich verborgen bleibt.
Stellenweise erinnert mich Per an Brian Johnson (AC/DC). Dies wird vo rallem bei „Lost My Faith“ deutlich. In anderen Songs klingt er aber sehr gequält. Heidis Gesang hingegen ist recht gut anzuhören, auch wenn ein paar Akzente in ihrer Stimme fehlen.
Musikalisch kann man sagen, dass es recht abwechslungsreich zur Sache geht. Dies merkt man an vielen Tandemmaschinen, wobei der Rhythmus jedoch beibehalten wird. Dazu kommt, dass man mit balladesken („Colour Us Blind“) und kraftvollen Elementen („Intoxicated“) arbeitet, was das Hören extrem erleichtert, da man nicht immer identisches zu hören bekommt.
Der Teufel steckt bei „The Naked Truth“ allerdings im Detail. Der Sound ist nicht ganz so ausgewogen, wie es zu Beginn den Anschein hat. Vor allem die Rhythmusfraktion ist nicht homogen abgemischt, was dazu führt, dass man kein symmetrisches Klangbild erhält. Dazu kommt, dass der Gesang zu sehr im Vordergrund steht.
Unterm Strich ist das Album nicht schlecht und darf durchaus angetestet werden. Es ist melodisch, stellenweise düster und äußerst bangfreudig. Freunde des melodischen, groovenden Metals dürfen sich nun vom Bildschirm entfernen und sich in die nächste Plattenhandlung begeben.
Tracklist:
1. Intoxicated
2. Bang Bang
3. In My Live
4. Colour Us Blind
5. Survived
6. Lost My Faith
7. My Dearest One
8. I Am Who I Am
9. Spiritually Possessed
10. Seven-Days Weekend