Beim Blick auf das Cover muss ich schmunzeln, da es Ostermontag-Abend ist und es Sängerin Ana mit Flügeln, ausgebreiteten Armen und hängendem Kopf in der Position Jesu am Kreuz und darüber den Titel "Where Heaven Ends" zeigt. Als ich die Promo bekam, war meine spontane Assoziation nur: LAB, ach das waren doch die, die bei Viva Plus immer im Volle-Stunde-Video genervt haben... Nunja ich will ja nicht voreingenommen sein, aber so wirklich zu unserem Magazin passen sie ja nicht.
Bereits der Opener ist nicht gerade hart und E-Gitarrenriffs finden sich neben Keys und Drums nur vereinzelt im Klangbild. Anas Stimme ist hoch, ein bisschen rauchig und klingt immer ein wenig "leidend". Insgesamt sind alle Songs sehr ruhig und eher unspektakulär. Leider klingt es zu sehr nach dem uns wohl allen bekannten Einheitsbrei, den man von Labels wie BMG ja leider gewohnt ist. Die Melodien variieren kaum und die Songs ähneln sich recht stark. Es wurde meines Erachtens zu viel mit dem Synthesizer gearbeitet, der mit den Drums die gesamte Substanz bildet - nicht etwa Riffs oder Gesang. Laut Presseinfo wollen LAB "den Konflikt eines gefallenen Engels mit dem Himmel" darstellen, da Ana ein rebellischer Engel sei; sie stehe zu ihren Sünden wolle aber in den Himmel zurück. Bei solchen Zeilen weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll, denn für mich klingt es leider zu sehr nach der, nicht zu letzt von Bands wie Nu Pagadi geförderten, Trendwelle des "pseudo-bösen". Die Songs sollen angeblich melancholisch klingen, doch für mich sind sie eher langweilig und einschläfernd - und ich kenne einige melancholische Songs die dies bei weitem nicht sind. Vielleicht kann ich mit dieser Art von Musik auch einfach nichts anfangen, aber mein Eindruck ist, dass hier immer wieder die selben Takte aneinandergereiht werden, ohne Variation hineinzubringen.
Insgesamt muss ich, für meinen Teil, der Platte leider den "Stempel" "Kommerz" aufdrücken, da, wie gesagt, alles gleich klingt und eher so wirkt, als wolle man der Allgemeinheit gefallen - um sich gut zu verkaufen. Das Cover erfüllt zudem das Klischee "Sex-Sells", was sich auch im Video zu "When Heaven Get's Dirty" ein bisschen zeigt. Wenn ich zum Vergleich zum Beispiel sehe, wie Tarja Turunen sich als Frontfrau gibt, so wirkt Ana eher wie ein Modepüppchen neben ihr - nicht wie eine Rebellin, die tut was ihr passt. Nunja die Musik ist so eigentlich ganz nett, aber sie wird eben furchtbar schnell langweilig und ist alles andere als hart. Inwiefern man es als Goth Rock bezeichnen kann/darf will und kann ich nicht beurteilen.
Tracklist:
01. When Heaven Get's Dirty
02. Danger
03. Love Like Hell!
04. Insane With Love
05. Raining Dogs
06. Who Is She?
07. Godness
08. Tortune For Two
09. Super Hero
10. Did You Ever Hate Me?
11. Where Heaven Ends