Celtic Frost setzen in den 80ern mit Alben wie „Morbid Tales“ oder „To Mega Therion“ neue Akzente in der Metal-Szene und beeinflussten diese nachhaltig. Das letzte Lebenszeichen von Tom Fischer und Martin Ain vernahm man mit „Parched With Thirst Am I and Dying“ im Jahre 1992. Seitdem ist es um die schweizerrisch-amerikanische Kooperation still geworden, oder um es besser zu sagen: man trennte sich.
Im Jahre 2006 ist es nach 14 langen Jahren endlich wieder soweit. Tom und Martin machen wieder zusammen Musik. „Monotheist“ heißt das neue Werk, bei dem man gespannt sein darf, ob es wie diverse Vorgänger neue Akzente setzen kann. Genau dies muss jetzt erörtert werden.
So frisch wie Anno 2006 klangen Celtic Frost noch nie, was auch daran liegen kann, dass man heute viel bessere Aufnahmemöglichkeiten hat, als zu „Morbid Tales“-Zeiten. Eben durch die verbesserte Technik wirkt das erzeugte Klangbild wesentlich tiefgreifender, klarer und druckvoller. Was man vor allem beim 15-Minuten-Epos „Synagoga Satanae“ zu hören bekommt.
Klar kann man 2006 keine neuen Maßstäbe im Bereich Metal setzen, da das Genre fast ausgereizt ist und es schwer ist, neues zu kreieren. Celtic Frost zeigen aber, dass sie nicht zu unrecht die Szene beeinflusst haben und präsentieren ein Album, das vor Vielfalt nur so strotzt. Zu hören gibt es ein atmosphärisches „Totengott“, ein Epos mit Gitarrenwänden und grandiosen Passagen namens „Synagoga Satanae“, das schnelle, arschgeile „Ain Elohim“, das ein wenig an alte „Morbid Tales“-Zeiten erinnert und das von Frauengesang begleitete „Drown In Ashes“, um nur ein paar zu nennen. Genau diese Varianz an Songmaterial macht das Album zu etwas ganz besonderem.
Zu dem Ganzen gesellt sich noch ein schlichtes, aber sehr gutes Coverartwork, das den Ansprüchen vollkommen genügt und die düstere Atmosphäre auf „Monotheist“ wiederspiegelt.
Mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen: Grandiose Songs und geiler Sound. „Monotheist“ ist mit Sicherheit ein sehr heißer Anwärter auf den Titel als „CD des Jahres 2006“ und das auch nicht zu unrecht.
Jetzt sag ich nur noch eins: Wer sich diese Platte nicht aneignet, oder zumindest reinhört, der hat echt was verpasst.
Tracklist:
1. Progeny
2. Ground
3. A Dying God Coming Into Human Flesh
4. Drown in Ashes
5. Os Abysmi Vel Daath
6. Obscured
7. Domain of Decay
8. Ain Elohim
Triptych
9. Totengott
10. Synagoga Satanae
11.Winter (Requiem, Chapter Three: Finale)