Paatos sind der beste Beweis, dass Schweden mehr zu bieten hat als harte Riffs und schnelle Sounds. Zwar in der Düsterszene involviert, aber weit entfernt vom legendären Schwedendeath, präsentieren Paatos ihr Können auf dem dritten Album "Silence of Another Kind". Als "Melancholic Postrock" bezeichnen die fünf Stockholmer ihr musikalisches Werk. Die Band ist zusammengewürfelt aus den Bands "Landberg" und "Ägg" und gründeten sich 2001. Seit der Zeit durften wir schon Alben wie "Timeloss" und "Kallocain" in den Händen halten.
Opener ist "Shame", welches zu Beginn schon recht folkig loslegt. Die Stimme von Sängerin Petronella Nettermalm erinnert auch relativ schnell an Anneke van Giersbergen von The Gathering. Aber dies sind nicht die einzigen Parallelen, die zu anderen Bands gezogen werden können. Nach weiterem Hören fallen auch die Ähnlichkeiten zu Portishead sowie Björk auf, welches man bei dem achten Lied "Not a Sound" am meisten bemerkt. Dennoch sind Paatos kein billiger Abklatsch von den genannten Bands. Sie wissen es, gekonnt selbst ihren Stil zu mixen. Dazu zählt die hypnotische Songwirkung, ausgelöst durch schwere und traurige Klänge, an dem nicht zuletzt die Vielzahl der verschiedenen Instrumente "schuld" sind. Gespielt wird unter anderem mit Mellotron, Cello, Harmonium und einem Piano. Musikalische Abwechslung ist demnach auch garantiert. Heißer Anspieltipp ist die düster-romantische Ballade "Falling". Hier verzaubert die Sängerin mit feenhafter Stimme den Hörer, unterstrichen mit sinnlichen Klängen. Wer es etwas härter mit Gitarrenmusik möchte, sollte mal in "Still Standing" reinhören. Psychedelisch beginnend, an verregnete U-Bahn Atmosphäre erinnernt und anschließend zu relativ rockigen Gitarrensound übergehend.
Abgerundet wird das Album mit dem gleichnamigen Outro "Silence of Another Kind". Das Lied ist rein instrumental gehalten und überzeugt nocheinmal von den wundersamen Klängen der Musiker.
Beim Hören werde ich persönlich an viele Momente und Szenen erinnert, was wohl die melancholische Atmosphäre auf dem Album bewirkt. Ich würde sagen, dass hier ein klasse Album entstanden ist, welches Liebhaber der klangexperimentierfreudigen, nachdenklichen Musik auf jeden Fall gefallen wird. Einfach mal reinhören!
Trackliste
01 Shame
02 Your Misery
03 Falling
04 Still Standing
05 Is That All?
06 Procession Of Fools
07 There Will Be No Miracles
08 Not A Sound
09 Silence Of Another Kind
(9/10)
