15 Jahre Bandgeschichte, aber bislang nur vier Alben veröffentlicht? Ob Novembre etwas faul sind, mag sich der eine oder andere jetzt fragen. Gut Ding will eben Weile haben. Mit „Materia“ präsentieren uns die Italiener nun ihr Album Nummer fünf.
Wer jetzt bei Melancholic Rock an misanthropischen, Suizid-Gefährdeten, Heul-Sound denkt, der hat sich ordentlich geschnitten. Novembre zeigen innerhalb von elf Songs, dass nicht nur Opeth melancholische Elemente mit Metal und Rock mischen können.
Von Anfang bis Ende bewegt man sich auf hohem Niveau. Schon der Opener „Verne“ lässt einen in eine andere Welt abtauchen. Es verhält sich dabei genauso wie mit der aktuellen Katatonia, die man am Besten auch in einer ruhigeren Stunde hören sollte, obwohl man durch das Geballer am Anfang von „Comedia“ doch schon rausgebracht werden kann. Aber auch Abwechselung wird hier groß geschrieben, so bekommt man keinen Einheitsbrei geboten, sondern schöne, knackige Kost, die auch mal ins spanische abdriftet und vertrackte Rhythmen aufweist.
Man schafft es kaum sich von dieser Platte zu lösen, da alles sehr gut zusammen passt: Der Sound ist homogen und ausgewogen, dazu kommt die abwechselungsreiche Gestaltung der einzelnen Songs. Einfach klasse.
Wem jetzt schon das Wasser, trotz meiner verwirrenden Darstellung im Mund zusammengelaufen ist, der sollte sich zum Plattendealer seines Vertrauens begeben. Freunde von Opeth, Katatonia und Co. sollten unbedingt in dieses Werk reinhören, das allerhand zu bieten hat.
Tracklist:
1. Verne
2. Memoria Stoica/ Vetro
3. Reason
4. Aquamarine
5. Jules
6. Geppetto
7. Comedia
8. The Promise
9. Materia
10. Croma
11. Nothijngrad