Unglaublich, dass dies erst das zweite Album ist, das die Norweger auf die Metal-Gemeinde abfeuern. So waren sie bereits im letzten Jahr auf dem Rock Hard-Fesitval vertreten und konnten durchaus überzeugen. Naja, ein bisschen scheint auch das Label zu helfen, einer Band schnell eine Chance zu geben, was natürlich nicht heißen soll, dass Communic schlecht seien.
Man präsentiert sich von Anfang an mit groovenden Gitarren und eingängigen Drums. Spätestens wenn Oddleifs Gesang hinzukommt fängt man fast schon unweigerlich an mitzuwippen und mitzugrooven. Es geht treibend und mit nur ansatzweise als Verschnaufspause bezeichnenbaren schleppenderen, Parts gespickt voran. Ein Refrain ist nicht genauer abgregrenzt herauszuhören und so läuft der Song in verschiedenen Phasen vor sich her. Spätestens ein Blick auf die Trackanzahl, nämlich sieben (OK, bei mir sind es 99, aber das wird den CD-Käufer natürlich nicht erwarten) bei fast schon 60 Minuten Spielzeit macht klar, dass man es hier mit typischen Prog-Marathon-Stücken zu tun hat, nämlich mit im Schnitt beinahe neun(!) Minuten Länge.
Trotzdem ist es zu Beginn soweit erträglich, da die Abwechslung stimmt. So kann selbst ich mich als Prog- bzw. über-sechs-Minuten-lange-Stücke-Muffel ganz gut damit anfreunden.
Insgesamt liegt instrumental das Hauptaugenmerk deutlich auf der Gitarrenarbeit, danach kommen die Drum sund irgendwo dazwischen schwebt der Gesang, der nur in etwa der Hälfte der Spielzeit zu hören ist.
Etwas balladeskeres gibt es mit "Watching it all Disappear" auf die Ohren. Da bekommen man denn sogar einmal ein bisschen Keyboardteppich zu hören. Nach und nach entwickelt sich der Song weiter und man denkt schon fast, man befände sich bereits beim nächsten. Da fragt man sich, ob man in so einem Fall nicht einfach zwei Songs daraus machen sollte.
Nach einer Weile lässt die Abwechslung dann ein bisschen nach, da sich die sieben Songs dann doch nicht mehr großartig unterscheiden. Ich denke selbst der härteste Progger braucht ein bisschen Abwechslung, ob die ausreicht ist wohl persönlicher Geschmack. Trotzdem zumindest ein paar Abzüge in der B-Note dafür.
An der Produktion gibt es nichts auszusetzen, alles im grünen Bereich!
Wer proggig veranlagt ist, könnte hier wohl seine Freude dran haben. Wenn man es nicht ist, sollte man jedenfalls ein bisschen mehr Konzentration und Geduld mitbringen. Für so eben nebenbei ist die Platte halt nichts und auch zu schade.
Dennoch ein soldies, achtenswertes Werk!
Tracklist:
01. Under A Luminous Sky
02. Frozen Asleep In The Park
03. Watching It All Disappear
04. Fooled By The Serpent
05. Waves Of Visual Decay
06. My Bleeding Victim
07. At Dewy Prime