Nach dem sehr kritischen „House of the Mole“ meldet sich Al Jourgensen mit einem neuen Werk, welches den Titel „Rio Grande Blood“ trägt, zurück. In der Zwischenzeit gab es eine Grammy-Nomminierung für „The Great Satan“ - wer damit wohl gemeint ist.
Das die Anti-Busher wieder unterwegs sind, merkt man schon an den eingespielten Redeparts im Opener „Rio Grande Blood“. Des Weiteren geht es, wie auch auf dem Rest des Albums, ordentlich Industrial-mäßig zur Sache, wobei ein gewisser metallischer Unterton, wie auch bei älteren Ministry-Sachen, vorhanden ist.
Viel kann man nicht zum Album sagen, da die Songs vom Prinzip her alle identisch sind: Sie haben ordentlich Bums, dazu kommen High-Speed Gitarren-Attacken (nein, keine Soli, sondern Geschrammel), ein klasse Drumming und halt Gesang, der des Öfteren von gesporchenen Parts abgelöst wird. Dass die Songs im Prinzip her identisch sind heißt nicht, dass sie gleich klingen. Auf „Rio Grande Blood“ ist „Gangreen“ nicht gleich „Lieslieslies“, welches wiederum nicht identisch mit „Snor Peligro“ ist; Abwechselung regiert die Welt.
Textlich gibt es, wie nicht anders zu erwarten, für den personifizierten Minderwertigkeitskomplex ordentlich auf die Fresse. Dies lässt sich z.B. bei „Ass Clown“ festmachen, bei dem es heißt: “Ladies and gentlemen; Welcome to Washington DC; Home of the Ass Clown“. Oder man kritisiert den Irak Krieg bei „Lieslieslies“ („I’m on a mission to never forget; 3,000 people that I’ve never met; We want some answers and all that we get; Some kind of shit about a terrorist threat; Lies Lies Lies Lies Lies Lies Lies“). Man sieht Textlich geht es wieder einmal sehr kritisch zur Sache.
Tja, zum Schluss stellt sich nun die Frage, was die Jungs um Al Jourgensen für einen polititschen Gegner haben wird, wenn George W. Bush am Ende dieser Legislaturperiode nicht mehr im Amt sein wird? Ich glaube, da wird er sich Gedanken zu machen, wenn es so weit ist. Nun sind erst einmal ein paar Auftritte angesagt, bei denen man gespannt sein darf, ob das Material live genauso zündet, wie auf Platte.
Tracklist:
1. Rio Grande Blood
2. Señor Peligro
3. Gangreen
4. Fear (Is Big Business)
5. Lieslieslies
6. The Great Satan Remix
7. Yellow Cake
8. Palestina
9. Ass Clown
10. Khyber Pass