Fast vier Jahre ist es nun her das man mit „Beyond Daylight“ das letzte Lebenszeichen von Vanden Plas als Band vernommen hat. Mit „Christ 0“ meldet sich die Speerspitze des deutschen Progressiv Metals zurück und präsentiert sich ausgereifter als zuvor.
Wenn die Bewertung eines Albums anhand des Covers festgemacht würde, dann hätte die Platte ohne Mühe die vollen zehn Punkte bekommen. Sagen wir mal so: „Christ 0“ wird die Punkte bekommen, wenn die Musik, die sich hinter diesem grandiosen Artwork verbirgt, stimmt, bekommen. Na, dann sprechen wir mal über die Musik.
Man könnte meinen, dass das Theaterarrangement der Jungs sich negativ auf die Band auswirken könnte, da man als Band nun nicht mehr viel Zeit verbringen kann. Dies ist aber nicht eingetreten, da das Theater Vanden Plas eher weiterentwickelt hat. Man setzt vermehrt auf theatralische Aspekte und Orchester. All dies merkt man bereits beim Opener „Christ 0“, der zugleich die Marschrichtung für die kommenden Stücke vorgibt. Natürlich findet man auch Vanden Plas typische Sachen, wie die Eingängigkeit diverser Melodien, aber man hat sich davon abgesehen enorm weiterentwickelt.
Herausheben kann man zudem noch die mit rund zehn Minuten auftrumpfenden Songs „Wish You Where Here“ und „January Sun“. Beide bestechen durch ihre epochalen Elemente und Einfühlsamkeit. Während den zehn Minuten wird einem einiges geboten, was gewiss nicht immer auf so lange Songs anderer Bands zutrifft.
Man merkt der Platte an, dass der Prog-Fünfer vom Theaterspielen beeinflusst wurde. Dies kam der Platte auch zu gute. Der Einsatz von Orchester hinweg gibt dem Ganzen noch den letzten Pfiff, wodurch ein Gänsehaut-Moment den anderen jagt.
Freunde von modernem, progressiven Metal dürften, wie ich, ihre helle Freude an dieser Platte haben. Freuen wir uns also nun auf eine Tour, die hoffentlich irgendwann stattfinden wird. Das weiß man ja nicht, da die Jungs am Theater engagiert sind.
Tracklist:
1. Christ 0
2. Postcard to god
3. Wish you were here
4. Silently
5. Shadow I am
6. Fireroses dance
7. Somewhere alone in the dark
8. January sun
9. Lost in silence
10. Gethsemane