Bereits im Jahre 1997 gründete sich die norwegische Band Malice in Wonderland (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen deutschen Band). Nun ist es endlich soweit, dass sie ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlichen. Nun wollen wir doch mal schauen, ob das Sprichtwort "was lange währt, wird endlich gut" hier zutrifft.
Vorweg ist zu sagen, dass man dem Album erst ein oder zwei Hördurchgänge gönnen sollte. Unter anderem kam mir der Sound am Anfang etwas dünn vor, was sich dann aber durch lauter aufdrehen lösen ließ. Zudem möchte ich vorweg noch einmal klarstellen, dass die Gestalt auf dem Cover keine Frau, sondern Sänger Chri$ Wicked ist, den man auf dem Foto im Booklet auch eher als männlich erkennen kann.
Dass wir es hier nicht mit norwegischem Schwarz-Metall zu tun haben sollte wohl klar sein. Stattdessen bekommen wir ordentlichen Glam/Goth Rock/Metal, bei dem doch der ein oder andere finnische Vergleich, wie zu HIM oder 69 Eyes fallen muss.
Mit Keys und darauffolgenden Riffs wird das Album eröffnet. Chri$' Gesang ist hoch und geht zwischendurch ein wenig in Sprechgesang über, was aber eigentlich nur beim ersten Song wirklich der Fall ist. Der Refrain hat Substanz und geht sofort ins Ohr.
Die verschiedenen Elemente wie unterscheidlicher Keyboardeinsatz, sowie über's Album verstreut auftretende Cello, Geigen, Saxophon und Chorelemente usw. würzen das Klangbild und sorgen für die nötige Abwechslung.
Musiktechnisch passt alles zusammen, die Melodien gehen sehr schnell ins Ohr und es folgen die richtigen Abläufe aufeinander. Trotzdem laufen die Songs nicht einfach nach einem Schema ab, sondern bieten auch im Verlauf der einzelnen Songs noch Abwechslung. Die verschiedenen Songs klingen ebenfalls unterschiedlich und verkommen nicht in irgendeinem Einheitsbrei.
Balladen dürfen natürlich auch nicht fehlen und werden brav abgeliefert.
Da mir auch ein Booklet vorliegt, kann ich auch mal ein bisschen mehr zu den Texten sagen. So geht es um übliche Themen wie Liebe, Selbstmord usw. aber auch um Drogenkonsum und -sucht. Allerdings klingt die Musik zum Beispiel bei "Devildance" eher fröhlich als ernst und man wird verleitet nicht wirklich auf den Text zu achten. Ob das nun so gewollt ist, um zum Beispiel einen Kontrast zu schaffen, weiß ich natürlich nicht.
Auch wenn ich beim ersten Hören das Gefühl hatte, der Sound sei etwas dünn, was vielleicht auch daran lag, dass die CD etwas leiser abgemischt zu sein scheint als andere, so hat sich dieser Eindruck schnell gelegt. Es passt zusammen und klingt auch nicht drucklos oder unvollständig.
Also da bleibt mir nur noch zu sagen, auf jeden Fall reinhören! Und ich hoffe dann schonmal auf eine Tour...
Tracklist:
01. Lucifer's Town
02. Devil Dance
03. My Heart (Belongs To You)
04. Perfect Drug
05. In The End
06. Heartache Boulevard
07. Red Rose Suicide
08. Dancing With You
09. Nightclub, Sin & Decadence
10. I Love To Sin