Schon seit Mitte der Neunziger ist es Fans der schwedisch-progressiven Band "Flowerkings" gegönnt, in regelmäßigen Abständen die eine oder andere Platte, sowie Solo- oder Doppelalben in den Händen zu halten. Dabei entstand die Band viel mehr aus dem Zufall heraus. 1993 war eigentlich nur eine Soloscheibe geplant, allerdings entstand dann aus Roine Stolt, Tomas Bodin am Keyboard, Hans Froberg an der Gitarre, Jonas Reingold am Bass, Marcus Liliequist hinter den Drums und Hasse Bruniusson eine durchaus gelungene Bandbesetzung, welche sich schnell in der Prog-Rock Szene etablierte.
"Paradox Hotel" ist nicht nur optisch eine schöne Scheibe, sondern auch musikalisch.
Stilistisch sind unsere Blumenkönige an Größen wie Genesis, Yes und King Crimson orientiert. Auch dadurch, dass sich die Jungs den gesanglichen Part teilen, wird das Doppelalbum noch mal ein wenig mit Abwechslung unterstrichen. Das Intro besteht aus einer klassischen Stimme, die einen Countdown herunterzählt und anschließend in einem Tischtennisspiel endet. Schnell merken wir, dass wir es bei den Flowerkings nicht mit Einfaltsmusikern zu tun haben. Die folgenden Songs sind melodisch stark gewichtet, was nicht zuletzt an der großen Instrumentauswahl der Jungs liegt. Die Alleskönner wissen es, gekonnt die verschiedenen Klänge in Eins zusammenfließen zu lassen, als Resultat dürfen wir wunderschönen Balladen, unbekannten Klängen, sowie auch oft fröhlicher Musik lauschen. Das bleibt einfach als Wurm in den Ohren hängen. An Track sieben der ersten CD bedienten sich die Jungs sogar ein wenig an der deutschen Sprache. Die zweite CD beginnt mit Musik, die einem Hoffnung und Glücksgefühle schenkt, dass es schon von Anfang an Spaß macht, die Platte zu hören, egal ob alleine, mit Freunden oder einem Bier in der Hand. Am musikalischen Können der Schweden ist spätestens dann kein Zweifel mehr. Wer Musik die so viele Emotionen hervorruft niveauvoll in einem Album veröffentlicht, muss ein musikalisches Genie sein.
Wieder einmal sehen wir, dass hinter Schweden eine ganze Menge mehr steckt. Hier haben wir es mit einem Album zu tun, das ungewöhnlich, phantasievoll und abwechslungsreich ist und einfach nur Freude beim Hören bereitet. Es muss nicht immer die harte Tour sein, Headbanger und Death/Black-Freunde müssen hier zurückstecken.
Trackliste
CD 1
01. Check in
02. Monsters&men
03. Jealousy
04. Hit me with a hit
05. Pioneers of aviation
06. Lucy had a dream
07. Bavarian skies
08. Selfconsuming fire
09. Mommy leave the light on
10. End on a high note
CD 2
11. Minor giant steps
12. Touch my heaven
13. The unorthodox dancinglesson
14. Man of the word
15. Life will kill you
16. The way the waters are moving
17. What if god is alone
18. Paradoc hotel
19. Blue planet
(9/10)
