Von Album zu Album entwickelten sich die Schweden von Katatonia stets weiter. Mit Werk Nummer sieben erfährt die Band einer weitere Entwicklung, was nicht unbedingt Schlechtes verheißen mag.
Wer auf komplexes und progressives Songmaterial steht, wird „The Great Cold Distance“ lieben. Das Konzept, was sich die Schweden bei „Viva Emptiness“ zurecht gelegt haben, verfeinern sie nun mit diesem Album. Ein unterschied zum Vorgänger wird recht früh deutlich, denn man ist eine Spur härter geworden. Man scheut auch nicht einen etwas moderenen Rhythmus-Elementen in die Songs zu integrieren, was schon beim Opener „Leaders“ auffällt.Auch der Anteil an elektronsichen Elementen hat zugenommen. Die Songs erweisen sich anfangs als leicht sperrig, öffnen sich dem Hörer aber spätestens beim zweiten Hördurchgang. Spätestens dann wird „The Great Cold Distance“ zu einem Hörgenuss der Extraklasse.
Ruhige Elemente, die man von Katatonia bereits gewohnt ist, finden sich ebenfalls wieder und bieten einen wunderbaren Kontrast zu den rockigeren Passagen. Besonders schön ist dies bei „Soli's Song“ geworden, bei dem einen es passieren könnte, dass ein kalter Schauer den Rücken runterläuft. Für Katatonia deutlich harte Songs befinden sich mit „Consternation“ und „Rusted“ auf dem Album. Beide beinhalten harte Riffs, besitzen aber auch die gewohnt ruhige Attitüde.
Insgesamt kann man sagen, dass Katatonia auf dem besten Wege sind, das perfekte Album abzuliefern, da man den Stil mehr und mehr perfektioniert hat, auch wenn hier und da noch einige Tool-Anleihen durchkommen. Gespannt wird die Antwort auf die Frage sein, wie alt eingesessene Katatomia-Fans auf die neu gefundene Progressivität und Moderne reagieren werden. Mich jedenfall hat das Album gefesselt.
Tracklist:
1. Leaders
2. Deliberation
3. Soil's Song
4. My Twin
5. Consternation
6.Follower
7. Rusted
8. Increase
9. July
10. In the White
11. The Itch
12. Journey Through Pressure