Decapitated gehören zweifelsohne zu den besten Vertretern ihrer Zunft, und das weltweit. Kontinuierlich haben sich unseren Nachbarn aus dem Osten, besser gesagt Polen, hochgearbeitet und spätestens mit dem letzten Album "The Negation" ihren Platz in der Szene gefestigt. Mit „Organic Hallucinosis“ versuchen sie nun dem hohen Erwartungsdruck gerecht zu werden.
Von Sekunde 1 an gibt es ordentlich Geballer auf die Ohren. Dieses varriert dann innerhalb des Album in den Tempi, welche mal zu groovenden oder zu rasend schnellen Passagen werden. So oder so ähnlich verhält es sich mit den Drums.
Neben dem ganzen Geballer und Geschrammel gibt es auch das eine oder andere Soli zu bestaunen. Diese fügen sich nahezu perfekt ins Songgerüst und erweitern dieses um ein tragendes Element, da Soli immer wieder für Abwechselung sorgen. Auf der Instrumenten-Ebene passt somit alles, auch wenn manche Melodien sich des öfteren ähneln, was zu De ja veaus führen kann, aber nicht zwangsläufig muss. Etwas sei noch angemerkt. Die Instrumentalparts sind bei manchen Songs eindeutig zu lang, da hätte man ein bisschen mehr Vocals reinlegen können.
Zum Schluss sollte man noch kurz auf die Sangeleistung eingehen: Die Growls und Shouts können sich durchaus sehen lassen, wobei mir in so mancher Passage der Druck fehlt, was allerdings auch der nicht immer astreinen Produktion liegen könnte, wodurch der Gesang zu sehr auf dem Level der Instrumentenfraktion liegt.
Insgesamt kann man sagen, dass man ein solides Death Metal-Album vorlegen hat, was dem Vorgänger ebenbürtig ist, auch wenn ich an dieser Stelle etwas über die Promoversion herziehen möchte: Man sollte sich entscheiden, entweder Voiceover oder 99 Tracks, aber beides zusammen geht mal gar nicht. Just my two cents.
Zu „Organic Hallucinosis“ bleibt nur noch zu sagen, dass alle Deather mal reinhören sollten.
Tracklist:
1. A Poem About an Old Prison Man
2. Day 69
3. Revelation of Existence
4. Post(?)organic
5. Visual Delusion
6. Flash-B(l)ack
7. Invisible Control