Etwas schwer zugängliches Material liefern uns die vier Jungs aus Groß Britannien: Stoner/Doom Rock mit einer gewöhnungsbedürftigen Stimme, die nur selten zum Einsatz kommt. Bereits 2003 brachten die Briten eine selbstbetitelte EP raus und nun steht das Debutalbum "Ruder Forms Survive" in den Läden. Die Band selbst besteht aus den früheren Mitgliedern von Orange Goblin, Iron Monkey, Bridge Tunnel und Dukes Of Nothing.
Das Album ist überwiegend instrumental und besitzt einen Touch von psychedelic, was das Hören nicht zur Langeweile macht. Ganz im Gegenteil: Die Musik ist strange, anspruchsvoll und lässt einen auch mal kurz an "My Dying Bride" erinnern, was mir besonders gut gefällt. Auch dass die Songtitel keine gewöhnlichen Namen tragen sondern "1977: Blood For Papa" oder "1969: A Preditor Among Us" zeigt uns, dass wir es hier mit einer neuen und ungewöhnlichen Band zu tun haben. Fast 50 Minuten servieren uns Capricorns stonigen Doomrock aller ersten Kajüte. Etwas schwierigige Kost ist das dritte Lied " The First Broken Promise", weil hier einzigst auch mit Stimme gearbeitet wurde. Eugene Robinson von der Band "Oxbow" quitscht mit unheimlichen Tonlagen und Gegrunze, dass es einem irgendwie Eklig zumute wird. Ob es aber ein Fehler war, Eugene zur gesanglichen Unterstützung zu nehmen oder nicht, kann ich schwer sagen. Einerseits ist die Stimme grausam, andererseits erschaffen sich Capricorns dadurch einen Stil für sich und erzeugen ihre eigene Atmosphäre, was für den Wiedererkennungswert äußerst positiv ist.
Die anderen sechs Songs auf der Platte sind rein instrumental und ein Muss für alle Stonerrockfans. Kraftvoll, atmosphärisch, starke Riffs und Drums, unheimlich, eindrucksvoll. Verschiedenste Gefühle werden hervorgerufen, was soviel heißt, dass einen die Musik berührt. Es ist kein wildes und planloses Runtergespiele sondern Capricorns haben mit "Ruder Forms Survive" ein Album der ganz neuen Klasse herausgebracht und nachdem jeder erstmal die schwere Kost verdaut hat, wird er nach mehr verlangen. Fans des traditionellen Heavy Metals oder der guten Laune sollten hier die Finger von lassen. Leute mit Hang zu dem legendären 70er Stonerrock sollten auf alle Fälle zugreifen
Trackliste:
01. 1977: Blood For Papa
02. 1969: A Preditor Among Us
03. The First Broken Promise
04. 1440: Exit Wargasmatron
05. 1066: Born On The Bayex
06. 1946: The Last Renaissance Man
07. 793AD: The Harrying of the Heathens