Sólstafir - Masterpiece Of Bitterness [Eigenständig / 2006]

Island ist wohl nicht unbedingt eine der Top-Adressen, wenn es um metallische Tonkunst geht, aber davon sollte man durchaus die Underground-Veteranen von Sólstafir ausnehmen, denn diese haben sich im Laufe der Jahre wohl ihren Ruf erkämpft, und liefern uns nun ein neues Scheibchen namens „Masterpiece Of Bitterness“.

Ihre Wurzeln haben die Herren sicherlich im Black Metal, dies scheint auch heutzutage an vielerlei Stelle ihrer Musik durch. Allerdings sollte man auch sagen dass sich Sólstafir dieser Tage einem Gemisch aus Folk, Rock und Metal hingeben, und dem ganzen auch eine kleine Menge an psychedelischen Elementen hinzufügen. Ein gefährliches Unterfangen ist sicherlich dass „Masterpiece Of Bitterness“ gleich mit dem gut zwanzig Minuten langen „Myself The Visionary Head“ beginnt. Dieses ist zuweilen leider etwas zu langatmig geraten und nagt schon gleich zu Beginn des Silberlings an der Konzentration der Hörerschaft. Es wäre meiner Meinung nach besser gewesen, diesen Track ans Ende der Scheibe zu setzen, aber die Band wird sich sicherlich was dabei gedacht haben. Aber auch die weiteren Tracks haben für Sólstafir Verhältnis eine recht üppige Lauflänge, was wohl daran liegen mag dass auf „Masterpiece Of Bitterness“ die Geschwindigkeit ein wenig gedrückt wurde. Hierdurch werden auch riesige Melodiebögen gespannt die einen mitnehmen auf eine beinahe schon esoterische Reise. Und nicht zuletzt aufgrund des doch sehr gefühlvollen Gesangs kann man sagen das diese Scheibe wohl Musik-gewordene Qual beinhaltet.

Wer die Geduld für diese Scheibe aufbringen kann, der wird sich wohl unter Umständen dafür begeistern können, auch wenn diese Scheibe eher in Richtung Rock als Metal tendiert. Am besten hört man selber mal rein, denn für das was die Isländer da auf den Silberling haben pressen lassen ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack.


Tracklist:

01. Myself The Visionary Head
02. Nature Strutter
03. Bloodsoaked Velvet
04. Ghosts Of Light
05. Ljósfari
06. Ritual Of Fire
07. Náttfari

  (7/10)