Nunmehr zehn Jahre ist es her, dass Kamelot ihr Debüt "Eternity" veröffentlichten. Nach einer umfangreichen Europatournee und einem Live Album wirft das Quartett nun sein siebtes Studioalbum "The Black Halo" auf den Markt.
Vielversprechend ist bereits der Einstieg ins Album. Er erfolgt durch ein leise beginnendes Intro, am Anfang von "March of Mephisto", das mit rhytmischen Drums in die Marschgeräusche einer mittelalterichen Armee übergeht. Schließlich kommen Gitarrenriffs dazu und die leise "grunzende" Stimme, die bereits zuvor auftauchte, zeigt sich immer wieder zwischendurch. Die Scheibe wird hauptsächlich von den typischen schleppenden, aber gleichzeitig vorantreibenden, E-Gitarrenriffs dominiert. Hinzu kommen Drums und Bass. Der Gesang ist sehr klar, hoch und melodisch. Zusätzlich kommen in einzelnen Songs noch zahlreiche Gastbeiträge hinzu, die für Abwechslung und eine gute Mischung sorgen. So steuerte Miro, einer der Produzenten, Keyboard- und Orchesterparts hinzu. Sascha Paeth, ebenfalls Produzent, sorgt für eine zusätzliche Gitarre und Andre Neygenfind half mit einem D-Bass aus. Gesanglich wurden ebenfalls einige namhafte Künstler mit ins Boot geholt. So tritt Shagrath in "March of Mephisto" und "Memente Mori" als Mephisto auf. In letzterem und einem weiteren Song ist Mari als Helena zu hören. Jens Johannson hat außerdem Keyboard-Soli in zwei Stücken. Hinzu kommen zudem noch mehrere weibliche Gesangparts und andere Gastkünstler, die teilweise an der Produktion beteiligt waren. Durch das Aufgreifen der Faust-Thematik und die Verwendung von lateinischen Versen in einigen Liedern und vor allem in zwei der drei Zwischeneinschübe, erhält das Werk einen mittelalterlich-mystischen Touch. Zudem sorgen die unterschiedlichen Instrumente und Gesangsstimmen für eine große Palette an Möglichkeiten der Songsgestaltung. Eins der zentralen Stücke ist wohl, mit fast neun Minuten Länge, "Memente Mori", in dem viele Elemente (Sänger, Themen etc.) zusammenfließen.
Insgesamt ist das Album wirklich sehr gelungen. Es bietet Abwechslung, eine gewisse Härte, klaren melodischen, perfekt harmonierenden Gesang und eingängige Riffs. Die verschiedenen eingeschobenen Songs und das Aufgreifen bestimmter Thematiken und Motive, wie eben das des Mephisto und den damit verbunden lateinischen Versen, lassen das Werk im Licht eines Konzeptalbums erscheinen. Die Stücke können aber sicherlich trotzdem einzeln gehört werden. Somit ist dieses Album in jedem Fall eine Investition wert.
Tracklist:
01. March of Mephisto
02. When the Lights are Down
03. The Haunting (Somewhere in Time)
04. Soul Society
05. Include I Dei Graria
06. Abandoned
07. This Pain
08. Moonlight
09. Include II Un Assassinio Molte Silenzioso
10. The Black Halo
11. Nothing Ever Dies
12. Memente Mori
13. Include III Midnight Twelve Lolls for an New Day
14. Serenade