Gewiss können Pallas nicht gerade auf einen üpigen Backkatalog zurückgreifen, da sie trotz ihrer bereits 24 Jahren auf dem Buckel „nur“ fünf Studioalben veröffentlichten. Ganze vier Jahre brauchte man nun, um den „The Cross & the Cruicible“-Nachfolger „The Dreams of Men“ einzuspielen.
Wenn man sich zu Beginn mal die Länge der einzelnen Songs zu Gemüte führt, stellt man fest, dass nur drei der neun Songs unter sieben Minuten Spielzeit haben. Direkt beim Opener „Bringer of Dreams“ stellt man aber fest, dass diese recht langen Songs sehr gut ausgefüllt sind, aber keinesfalls überladen wirken. Anders wie bei Dream Theater gestalten sich auch die Soli, die sich harmonischen in das Gesamtbild des Songs einbinden und nicht das Petrucci-Gefrickel sind. Die Abwechselung kommt auch durch den Stimmungswechsel zum Tragen, da man von rockig, über groovig nach balladesk und über progressiv zurück wechselt. Auch die übrgien Stücke auf „The Dreams of Men“ fügen sich in das Bild, das man beim Opener bekommt ein. Sei es das erst Speed Metal anrüchige „Warriors“, das sich zu einem super Prog-Kracher entwickelt, das groovige, stellenweise an Rammstein erinnernde „Messiah“, oder das instrumentale und zum Träumen einladende „Northers Star“, allesamt sind sie gute Prog-Songs, die den heutigen Ansprüchen gerecht werden. Das Flair der 80er geht dennoch nicht verloren.
Ja, auch alte Leute können Musik machen. Nicht nur die ganzen jungen Leute, die heute den Musikmarkt infiltrieren und einem mit so manchem Mist überhäufen. An Pallas sieht man wieder einmal, dass die alte Schule die Fahne der gitarrenlastigen Musik hochhalten. Reinhören ist also empfehlenswert!
Tracklist:
1. Bringer of Dreams
2. Warriors
3. Ghostdancers
4. Too Close to the Sun
5. Messiah
6. Northern Star
7. Mr. Wolfe
8. Invincible
9. The Last Angel