Nach einigen Verzögerungen wurde die EP "Devil May Care" von Susperia veröffentlicht. Sie enthält einen alten und einen neuen Song, drei Cover Songs, zwei Videoclips (davon einer zu einem nicht enthaltenen Song), Wallpaper und Screensaver. Damit wird klar, dass man auf jeden Fall Value for money haben wollte.
Das Cover ist recht symmetrisch und harmonisch. Das kleine Pentagramm im inneren des Tribals fällt kaum auf. Entsprechend schockend ist der erste Song, "Venting the Anger", der mit harten, schnellen Riffs und rauen, mehr oder weniger geschrieenen Vocals daher kommt. Doch bereits nach einer guten Minute zeigen sich die ersten Melodiepassagen, die immer stärker durchschlagen.
Beim zweiten Song ist der Wandel dann perfekt. Er beginnt mit hohen, langsamen Riffs und gleichmäßigen Drums, um dann ein wenig das Tempo zu steigern und sich durch eine weitere Gitarrenstimme zu ergänzen. Der Gesang ist schon wesentlich melodischer und gefühlvoller. Hier zeigen Susperia, dass sie auch anders können, nämlich mit einer Coverversion von "Wild Child" (W.A.S.P.), um die es sich hier handelt.
Weiter geht es mit dem Titelsong, um den es ja eigentlich gehen sollte. Er wird von melodischen, gegenläufigem, hohen "Gitarrengeklimper" eröffnet, die im Hintergrund weitergehen, hinzu kommen härtere Riffs und tieferer Gesang, der stellenweise in Growls übergeht. Insgesamt bleibt es dennoch melodisch, was vor allem durch weiblichen Hintergrundgesang und den melodischen Refrain-Gesang geschieht. In den fast sechs Minuten wechselt der Klang öfters von hart nach melodisch, sanft und auch an Gitarrensoli fehlt es nicht.
Nun folgen noch eine Coverversion von "Lack of Comprehension" von Death, was erwartungsgemäß härter und todesmetallischer ausfällt. Zudem kommt eine Coverversion von - man höre und staune - A-ha's "The Sun Always Shines On TV", was wieder Susperias sanfte Seite betont, auch wenn es nach einer Weile in etwas härte Klänge übergeht, als man es von A-ha gewohnt ist. Sänger Athera kommt durchaus gut an den gewohnten Sound heran, weshalb man nicht gerade von einem Fehlgriff sprechen kann.
Das großzügige Bonusmaterial zeichnet sich wohl vor allem durch die beiden Videoclips aus, der Rest ist eben Spielerei, aber nett gemacht.
Insgesamt eine etwas schwer zu bewertende Scheibe, da nicht viel eigenes, aber dennoch so harte Kontraste zu finden sind. Produktionstechnisch habe ich jedenfalls nichts zu bemängeln und man zeigt, dass man durchaus wandelbar ist. Daher würde ich hier zu einer 7,5 tendieren, da wir diese aber nicht haben, runde ich in diesem Fall auf.
Tracklist:
01. Venting the Anger
02. Wild Child
03. Devil May Care
04. Lack of Comprehension
05. The Sun Always Shines on TV
Bonus:
Video “Chemistry”
Video “Devil May Care”
Screensaver, Wallpapers, Pics