Rock meets Elektro? Nun ja, gewiss ist diese Kombination nicht jedermanns Sache und diese stellen sich jetzt bestimmt die Frage was nun los sei. Wer hat dem Jungen die Drogen gegeben, dass er sich so was antut?
Ganz einfach: Als ich die Presseinfo las, war die Welt noch in Ordnung, denn das, was dort beschrieben wurde klang ansprechend und war mal eine Abwechslung zum 08/15-Hard Rock-Alltag.
Eigentlich sollte man die Grenzen Richtung Dänemark jetzt schließen, aber ich will mal nicht so sein, denn die Platte macht stellenweise Spaß.
Was die acht Jungs und ein Mädel da ablassen hat zwar Hand und Fuß, erweist sich aber als ziemlich monoton.
Was das angeht gibt es zwei Lager – die ein Fraktion findet Monotonie klasse und geht darauf total ab, die andere Fraktion findet sie total ätzend. Ich kann mich bei „Make More Friends“ nicht so ganz entscheiden, welchem Lager ich mich anschließen soll, denn einige Songs machen Spaß und andere wiederum nerven total. Die Hyperaktivität, die dabei rüberkommt, springt auf den Hörer über, worauf dieser auch hyperaktiv wird und schnell weiter schaltet.
Es wird viel mit dem Sound herumexperimentiert, manchmal soviel, dass es einfach nur nervt. Bei Songs wie „Chimes“ wurde ein gutes Mittelmaß getroffen und man bekommt eine ordentliche Portion gute Laune mit auf den Weg.
Mit dem Gesang verhält es sich so ähnlich, wie mit dem Sound. Nicht immer wird der richtige Ton getroffen und die Stimme wirkt hier und da etwas kraftlos.
Alles in allem ist „Make More Friends“ ein Album für experimentiersüchtige Rocker und hyperaktive Teenager, die sich nicht richtig entscheiden können. Wenn man die Platte einmal durchgehört hat, findet man mit Sicherheit einen oder zwei gute Songs, die einem persönlich gefallen.
Kaufzwang besteht jetzt nicht, aber wer etwas experimentierfreudig ist, sollte mal reinhören.
Tracklist:
1. Me and My Friends
2. Is This Love
3. Get Up
4. Chimes
5. This Air
6. Are You With Me
7. We Are the Lakes
8. My Machine
9. To Enjoy Life
10. We All Bleed