(Mit) "Halb so Wild", fing es vor zwei Jahren an. Gitarrist und Bassist spielten zusammen in der genannten Dortmunder Dark Rock-Band. Da diese am Ende war, gründeten sie mit Drummer Gunnar "Solar Fragment". Später kamen noch ein zweiter Gitarrist und ein anderer Sänger hinzu, die das Bild komplett machen sollten. Wie ich jedoch auf der Bandhomepage lesen musste, verließ Gunnar kürzlich die Band (wieso immer die Drummer?!).
Der Name steht sinnbildlich für ein Bruchstück der Sonne, mit all ihren verschiedenen Bedeutungen.
Live Erfahrungen sammelte man bei Veranstaltungen wie Winternachtstraum und Darkrise Metalnight im guten alten Ruhrpott.
Die mir vorliegende CD mit dem kreativen Titel "Promo 2005" enthält drei Songs, wobei man sich fragen könnte, ob man Wert auf Klasse statt Masse gelegt hat, oder nicht mehr Ideen hatte, doch in Anbetracht des zeitlichen Rahmens und eines gewissen Budgets tippe ich eher auf ersteres, da die Songs zudem mit durchschnittlich 4:30 Minuten nicht unbedingt kurz sind.
Los geht es mit "Wanderlust", was mich unweigerlich an eine gewisse andere Band denken lässt, mit der dies aber nicht wirklich viel gemein hat. Roberts Stimme ist sehr prägnant und nicht unbedingt das, was man in diesem Genre erwartet. Sie ist nicht wirklich klar, sondern eher ein bisschen rauh und schroff, was aber einen eigenen Stil reinbringt. Die selbst gewählte Bezeichnung Melodic Power Metal verwirrt ein bisschen, da einen hier nicht der typische Einheitsbrei à la anderer gewisser finnischer Bands erwartet.
Im Klangbild stechen besonders die abwechselnd hoch quietschenden und treibenden Riffs hervor. Das Tempo wechselt ebenfalls oft zwischen schnell und schleppend.
"To Thy Crown" ist da schon etwas sanfter und beginnt mit akustischen Gitarrenklängen, um dann in schleppende, ruhige Riffs überzugehen. Lediglich die Drums bringen etwas mehr Tempo hinein. An dieser Stelle harmoniert der Gesang nicht mit der Musik, sondern ist eher gegenläufig.
Mit "The Assassin" folgt nun schon der letzte Song, bei dem sich wieder der Schwerpunkt auf der Gitarrenarbeit, insbesondere im gegenläufigen und doch gemeinsamen Spiel beider Gitarren, zeigt. Selbst der Gesang scheint ein wenig dahinter zu treten.
Die Produktion kann sich, vor allem für eine Demo, durchaus sehen lassen.
Insgesamt eine starke CD, die jedoch nicht für jedermann ist, da sie eben nicht das "Einheits-lala" erfüllt und nicht so stark auf eingängige Melodien setzt. In jedem Falle empfehle ich euch, mal reinzuhören, was ihr seit kurzem auch direkt auf der Bandhomepage tun könnt.
Wenn ihr mal etwas Abwechslung sucht, könnte diese Band genau das richtige für euch sein!
Tracklist:
01. Wanderlust
02. To Thy Crown
03. The Assassin