Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt nicht nur Metal im Leben eines Metallers, sondern auch diverse andere Spielarten. Da wären zum Beispiel noch Blues, Jazz, Rock und auch der gute alte Punk.
Zu Punk im Allgemeinen muss man bekanntermaßen nicht viel sagen, da die Musik aus wenigen Akkorden zusammengesetzt ist und meist politische Texte besitzt, wenn man von Fun Punk mal absieht. Bei Dritte Wahl kommt noch hinzu, dass die Songs nicht einfach so entstanden sein müssen, also einfach nur „Fuck the system“-Mentalität, sondern mit Bedacht. Dieser Faktor kommt den Songs zu gute. Man kritisiert zwar direkt oder auch indirekt die Gesellschaft, aber man erkennt eine gewisse Augenzwinkerattitüde.
Musikalisch bewegt man sich auch quer durch den Gemüsegarten. Man bekommt schnelle, harte, groovige Songs, Reggea-Beats oder auch akustisches geboten. Neben einer plattdeutschen Version von „Hoch im Norden“ befindet sich eine Coverversion des Rote Gitarren Songs „Weißes Boot“.
Was mich persönlich an Dritte Wahl stört und irgendwie immer gestört hat, weshalb ich wohl die Band noch nie wirklich interessierte, ist die Tatsache, dass alles irgendwie nach Onkels klingt, was nicht zu letzt am Gesang liegen mag.
Nichts desto trotz ist Dritte Wahl mit „Fortschritt“ ein sehr gute Album gelungen, was nicht nur den Punks gefallen dürfte.
Tracklist:
1. Feige Helden
2. Unscheinbar
3. Wo?
4. Zeit bleib stehen!
5. Wir kaufen uns ein kleines Stück
6. Willst du?
7. Plakativ
8. Auf der Flucht
9. Fortschritt
10. SAS Beluga
11. Alle Tage – alles gleich
12. Rastermann
13. Wie viel Leid
14. Wißes Boot
15. Hoch in'n Norden (up platt)