Was fällt einem alles ein, wenn man den Begriff „Norwegen“ an den Kopf geschmissen bekommt? Wenn man es auf landestypische Sachen bezieht, so fallen einem so Sachen wie Skispringen und -fahren ein. Hinzu kommt die Landschaft. Wenn man aber musikalisch denkt, kommt einem als erstes Black Metal – zumindest bei den Meisten dürfte dies der Fall sein - in den Kopf.
Scum kommen zwar aus Norwegen, spielen allerdings keinen Black Metal, sondern eine Mixtur aus vielen verschiedenen Spielarten, was nicht zuletzt daher kommt, dass alle Mitglieder von unterschiedlichen Bands kommen. Die Band setzt sich zusammen aus Casey Chaos (Amen), einziger Nicht-Norweger, Samoth (Zyklon), Faust (ex-Emperor), Cosmocrator (Mind Grinder) und Happy Tom (Tubornegro).
Bei der Besetzung sollte man meine, dass ein Knaller rauskommen würde, aber „Gospels For the Sick“ reißt einen nicht umbedingt vom Hocker. Die Songs besitzen zwar alle ordentliches Groovepotential, was sich allerdings nicht so entwickeln kann, da der Sound doch recht matschig klingt. Die Gitarren sind zu verzerrt und auch der Gesang ist nicht ordentlich abgemischt.
Schon der Opener „Protest Life“ macht nur bedingt Spaß. Dies zieht sich leider durch das ganze Album, was das Hören stellenweise erschwert. Ab und an gibt es dann aber doch einen hellen Moment auf einer sonst eher dunklen CD.
Auch die Idee Black Metal als Gründgerüst zu nehmen und diesem mit Punk und Rock-Elementen zu versehen ist eher fehlgeschlagen, da man mehr Punk und Rock wahrnimmt als Black Metal, zudem hört sich der Sound mehr nach Bay-Area an, als man erwarten würde.
Für den einen oder anderen dürfte die Platte sicherlich etwas sein, aber der Allgemeinheit würde ich dazu raten sich die Platte vorerst einmal anzuhören, da der Stil nicht jedermanns Sache sein dürfte.
Meiner Meinung nach wäre viel mehr drin gewesen, als das, was rausgekommen ist. Eventuell macht man es beim nächsten mal besser.
Tracklist:
1. Protest Life
2. Gospels For the Sick
3. Throw Up On You
4. Night of a 1000 Deaths
5. Truth Won't Be Sold
6. Hate the Sane
7. Deathpunkscumfuck
8. Road to Sufferage
9. Backstabbers Go to Heaven
10. The Perfect Mistake