Helloween dürfte jedem Metaller, der einigemaßen gebildet – dies Bezieht sich nicht auf schulische Bildung – ist, etwas sagen. Gewiss gibt es auch bei Helloween, wie bei eigentlich jeder Band, Personen, welche die Band mögen und welche, die sie nicht mögen. Ich für meinen Teil bin ein Grenzläufer in Sachen mögen oder nicht mögen, da Helloween in meinen Augen eine Menge geniale Stücke, aber auch verdammt öde Stücke haben.
Wer sich nun mit der Materie „Helloween“ auskennt, der weiß, dass es ein Werk der Hanseaten gibt, das etwas mit Schlüsseln zu tun hat und zwei Teile besitzt. Bei wem es jetzt noch nicht „klick“ gemacht hat, dem sei gesagt, dass ich von „Keeper of the Seven Keys“ mit den Teilen eins und zwei rede.
Beide sang unser Freund Michael Kiske, der bei Helloween ausstieg, anderweitig Musik machte, sich dann entschloss keine Musik mehr zu machen und nun wieder Musik macht, was verstehe wer will, ein. Die Alben erreichten nicht nur unter eingefleischten Kürbisfans Kultstatus, sondern fanden auch den einen oder anderen Liebhaber außerhalb der Gemüsefraktion.
Es ist mal wieder so weit, dass Weiki und Co. uns mal wieder mit einem neuen Album beglücken wollen, welches auf den Namen „Keeper of the Seven Keys – The Legacy“ hören wird. Wenn dies mal kein Schuss nach hinten wird, aber das Album wird zu einem anderen Zeitpunkt besprochen. Jetzt gilt es die erste Singleauskopplung, die den schönen Namen „Mrs. God“ trägt, zu besprechen.
Die Maxi-CD, ich glaube das heißt so, beinhaltet neben zwei Songs des Albums noch einen Non-Album-Track.
Man kann sagen, dass „Mrs. God“ wieder ein wenig back to the keeper geht, da der Song verspielt und frech wirkt. Durch die eingängige Rhythmik und die Melodie bleibt der Song im Nachhinein für einige Minuten im Gehörgang hängen. Leider kann man auch sagen, dass die Herren einen Kreativitätsstau hatten, da das Stück sehr Abwechselungsarm und der Text, wie es bei Helloween meistens der Fall ist, nicht gerade sinnvoll ausgefallen ist. Auch die Spielzeit mit knapp drei Minuten fällt negativ auf. Für die ein oder anderen Durchläufe ist der Song geeignet, besonders auf Partys dürfte der Funke überspringen.
„King For a 1000 Years“ ist ebenfalls ein Stück vom neuen Album, dass im Vergleich zu „Mrs. God“ mit 13 Minuten aufspielt. Beim Anblick der Spielzeit fällt einem direkt das grandiose „Keeper of the Seven Keys“ ein, das live allerdings sehr nervig ist. Fast genauso nervig ist der Song auch, nur mit dem Unterschied, dass er auf CD gepresst langatmig ist. Dies mag nicht zu letzt an der mangelnden Abwechselung liegen. Das Riffing klingt in Passagen exakt wie Accepts „Metal Heart“. Bis auf ein paar ruhige Breaks und der gesprochene Part am Anfang gibt es nicht viel spannendes zu berichte. Allerdings hat man sich die Mühe gemacht eine Geschichte zu erzählen, was durchaus gelungen ist, nur die musikalische Untermalung ist nicht ganz gelungen.
Als letztes befindet sich mit „Run (The Name of Your Enemy)“ der angesprochene Non-Album-Track auf der CD. Diesen kann man getrost als gelungen betrachten, da er mit einprägsamer Melodie und Mitsingteil bzw. Mitsingtext daherkommt. Bei diesem Song würde ich sagen, dass er eines „Keeper“-Albums würdig ist.
Bei allen drei Songs fällt einem wieder einmal auf, dass Andi Deris' Stimme die hohen Passagen nicht so gut packt, wie damals ein Herr Kiske oder Hansen. Im Tenor überzeugt Herr Deris wieder einmal.
Eventuell sollte man sich jetzt noch schnell umentscheiden und das Album nicht „Keeper of the Seven Keys – The Legacy“ nennen, da die Songs, mit einer Ausnahme, nicht eines „Keeper“-Albums würdig sind. Zu dem muss man aber auch sagen, dass man mit Sicherheit diese Alben kopieren wollten und etwas neues, eigenständiges bieten will.
Anderer Seits kann man aber auch sagen, dass die Platte, wenn man sie nicht als Helloween-Platte und „Keeper“-Nachfolger etrachtet, durchaus gelungen ist.
Für Fans der „Keeper“-Scheiben dürfte die Maxi-CD eher eine Vervollständigung der Sammlung sein. Die übrigen Leute können sich selber eine Meinung machen.
Tracklist:
1. Mrs. God
2. King For a 1000 Years
3. Run (The Name of Your Enemy)