Sie sind zurück, Ingrimm, der aufstrebende Name im Mittelalter-Genre. "Böses Blut" heißt ihr nunmehr dritter Streich, mit dem sie versuchen, sich einen Namen neben Szenegrößen wie Saltatio Mortis, In Extremo und Subway to Sally zu machen. Die Chancen, das dieses mal zu schaffen, stehen gut - wage ich einfach mal zu behaupten.
Wer nun ernsthaft versucht, mit den oben genannten Bands mitzuhalten, der kann nicht einfach die hundertste Version des "Palästinalieds" aufnehmen und darauf warten, dass es Lorbeeren und Geld regnet, da muss schon etwas mehr her. Ingrimm bieten dieses gewisse "etwas mehr". Sie haben mehr Härte, mehr Aggression, mehr Doublebass, mehr Blastbeats, mehr Growls - kurz: mehr Metal - in ihren Songs. Allerdings nicht auf Kosten der mittelalterlichen Melodien, ganz im Gegenteil. Auch die Drehleiern, Dudelsäcke und Flöten haben mindestens genausoviel Platz wie bei den Konkurrenz- bzw. Partnerbands.
Was Ingrimm ebenfalls zu Gute kommt ist Sänger Fenris, der abwechslungsreich schreit, growlt und mit seiner markanten Stimme auch viel clean singt.
Mit dieser furiosen Mischung jagt man dem Hörer "Die Pest" auf den Hals, verwandelt "Wasser zu Wein" und lässt die Zeit fliehen ("Tempus fugit"). Mal geschieht das traditionell mittelalterlich, mal liegt der Schwerpunkt auf Metal und auch die balladeske Klänge werden angeschlagen.
Mit diesem Erfolgsrezept und einer Menge "bösem Blut" in den andern sollte Ingrimm nun endlich die letzte Stufe auf der Karriereleiter in greifbare Nähe kommen, an Konzerten mangelt es den Jungs bisher ja nicht!
Tracklist:
01. Die Pest
02. Tempus Fugit
03. Böses Blut
04. Eisenwind
05. Stella Maris
06. Stein auf Stein
07. Ad Bestialis
08. Der Rabe
09. Mörder
10. Wasser zu Wein
11. Flammenfest