Wenn ich an italienische Musik denke, erscheint mir vor dem inneren Auge Eros Ramazotti oder das Bild einer beleibten Frau in einem langen Kleid, die sich in den höchsten Tönen die Lunge aus dem Leib singt. Aber nein, italienisch kann man auch in Metal packen. Sie - das sind Trinakrius - bringen mit "Massacro" ihr nun fünftes Album heraus, das eher ein "Best Of" darstellt als eine wirklich neue Scheibe, denn die meisten Songs stammen von Vorgängeralben, der geringste Teil ist neu.
Sie selbst nennen ihre Musik Heavy Doom. Aber irgendwie hör ich so ziemlich alles heraus, was sich irgendwie miteinander vereinbaren lässt. Das ist auf keinen Fall ein Nachteil, es macht die Platte interessant. So mischen sich Hard Rock mit Powermetal-Schreien, Orgel mit Gothicelementen und Doublebass mit Gesang, der eher in Richtung Folk strebt. Eintönig wird es so auf jeden Fall nicht, weil einen mit jedem Song etwas neues erwartet. Ausgedehnte Gitarrensoli , ruhig wie auch energiegeladen, sind ebenso dabei wie typische mehrstimmige Gesangslinien. Nennen wir nur mal ein paar der "Special Effects": spanische Gitarren, Orgel, klassischer Gesang, Schreie und noch vieles vieles mehr.
Leider schafft es aber kein Song, sich mir beim ersten Hören ins Ohr zu brennen. Dafür denke ich mir ziemlich oft "hey, den Track musst du gleich noch mal ansteuern".
Eine stolze Länge hat das Album mit 14 Tracks, von denen nur wenige unter der Radiogrenze von etwa 3:30 min liegen, zu bieten.
Ich finde immer noch, dass italienisch komisch klingt, aber die Jungs von Trinakrius haben mir die Berührungsängste genommen. Definitiv ein Album zum aktiven und konzentrierten anhören, dafür bekommt man aber auch einiges geboten. Die Raffinesse liegt im Detail, den Arrangements und der Kreativität.
Tracklist:
01. Massacro
02. La Morte del Mondo
03. E Vivere sarà
04. Come Stai
05. Inquisantesimo
06. Intrinakrius
07. I Diavoli del Re
08. L'Eretico
09. Il Boia
10. L'Era del Male
11. La Morte del Mondo
12. E Vivere sarà
13. Potenza Tribale
14. Massacro