Kaum erschien "Revelations of the Black Flame", legen 1349 mit "Demonoir" schon wieder ein volles Album nach. Die 1997 gegründete Band, deren Name sich auf das Jahr, in dem in Norwegen die Pest ausbrach bezieht, scheint genauso schnell Alben produzieren zu wollen wie ihr Drummer Frost, der auch bei Satyricon zockt, auf die Felle haut.
Wie bei beinahe jedem Release einer x-beliebigen Band wird auch hier versprochen, dass dieses Album das härteste, schnellste, brutalste und unheimlichste Werk der Band bisher sei. Große Töne werden gespuckt, wenn man bedenkt dass das Album von 2009 nicht wirklich gut aufgenommen wurde.
Die Entwicklung weg vom knüppelharten Black Metal hin zu Ambient, Industrial und avantgardistischen Klängen ist hier zwar auch spürbar, aber weniger als auf "Revelations of the Black Flame". Zwar ist jeder zweite Song mit "Tunnel of Set I-VII" betitelt und all diese Lieder sind auch nur sehr kurze Zwischenspielchen mit eben diesem Einfluss, doch die restlichen Lieder sind keyboardfreier Black Metal der alten Schule.
Sehr druckvolle Drums fesseln einen mit rasendem Stakkato und wütenden Blastbeats und zwingen einen so ständig der kratzigen Gitarrenfront zuzuhören. Diese zelebriert neben den eintönigen Riffs auch immer wieder mal packende Momente, so dass man sich des Öfteren an innovativen Ideen erfreuen kann.
Über der Instrumentalfraktion thront düster und unheimlich Ravns Sprechgesang, mit einer unmenschlichen Reibeisenstimme. Hin und wieder kommt auch mal Klargesang und Flüstern zum Einsatz, etwa in "Atomic Church" oder "The Devil of the Deserts". Letztgenannteres hat es mir besonders angetan, diesen Track kann ich nur empfehlen.
Viele Fans werden wohl nach der letzten CD Abstand von der Band halten wollen, doch ich kann nur raten, sich mit "Demonoir" auseinanderzusetzen, mir gefällt das Werk gut. Allerdings ist es dank dem aggressiven Drumming nichts zum nebenbei hören, denn man kann sich auf nichts mehr konzentrieren. Das ist aber umso besser, denn so kommt die düstere Stimmung besser zur Geltung. Manche Lieder hinterlassen tatsächlich ein ungutes Gefühl im Magen, wenn man bewusst zuhört.
Tracklist:
01. Tunnel of Set I
02. Atomic Chapel
03. Tunnel of Set II
04. When I Was Flesh
05. Tunnel of Set III
06. Psalm 7:77
07. Tunnel of Set IV
08. Pandemonium War Bells
09. Tunnel of Set V
10. The Devil Of The Deserts
11. Tunnel of Set VI
12. Demonoir
13. Tunnel of Set VII