Slag in Cullet - Time to explode [Alternative Rock / 2010]
Das Auge isst mit. Vor diesem Hintergrund dürften die drei Schweizer Jungs von Slag in Cullet einen denkbar ungünstigen Start erwischt haben. Das Cover ihres Debüts „Time to explode“ ist auf dem besten Weg einen Platz in den Ruhmeshallen schlechter Kunst zu finden und verrät so herzlich wenig über das wahre Wesen der 2005 gegründeten Combo.
Die inneren Werte zählen. Auch wenn Slag in Cullet de facto nur aus drei Musikern besteht, meint man spätestens mit den ersten Tönen des Openers mindestens fünf Musiker vor sich stehen zu haben. Stilistisch in kernigen Alternative Rock Breiten anzusiedeln, rocken Andy und Konsorten bis die Alpen glühen und wissen sehr schnell durch ein vielschichtiges Songwriting zu begeistern. Die Gitarren (dabei ist es eigentlich nur eine) klingen fett und vielschichtig, das Drumming hat mächtig Feuer im Arsch und Sänger Andy suhlt sich förmlich in seinen Emotionen. Ob aggressiv schreiend oder emotional klagend, arbeitet der Frontmann sämtliche Beziehungskisten auf und überzeugt dabei durch ein hohes Maß an Authentizität und die immense Bandbreite seiner Vocals. In Kombination mit der eingängigen Riff-Arbeit entsteht so ein schnell zündendes Klangbild, was trotzdem nachhaltig interessant bleibt. Hervorzuheben ist in diesem Kontext vor allem das grandiose „Saved my soul“. Sowohl textlich, wie auch musikalisch eine wunderschöne Liebeserklärung, begeistert dieser Song vor allem durch seine gelungenen Wechsel von akustischen zu rockigen Passagen und seine charismatischen Vocals. Zwar muss im gleichen Atemzug erwähnt werden, dass Slag in Cullet damit sicherlich keinen Innovationspreis gewinnen würden. Jeder Freund kernigen Alternative Rocks wird an diesem Debüt trotzdem seine helle Freude haben.
So bleibt mir nur noch den drei Jungs alles Gute für ihren Weg zu wünschen. „Time to explode“ ist ein leidenschaftliches Debüt und kann so viele Kritikpunkte in puncto mangelnde Eigenständigkeit wett machen. Anspielempfehlung für alle, die es gleichzeitig härter und gefühlvoll mögen und sich nicht von einem amateurhaften Cover abschrecken lassen.
Tracklist:
01. Time To Explode
02. Blame
03. My Fire
04. Rubber Heart
05. Sick Circus Of Love
06. Saved My Soul
07. Those Stripes
08. Fade Away
09. In Memories
10. Cotton Rose
Hinzugefügt am: 03. April 2010 Autor:Torben Knöpfler Link:Homepage Hits: 2943 Sprache: german Punkte: (7/10) Legende:1 Müll
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