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Fortid - Völuspá Part III Fall of the Ages [ Black Metal / 2010 ]"Völuspá Part III Fall of the Ages", dieser Titel drückt alles aus, was man zu der einst als Soloprojekt gestarteten Formation Fortid erst einmal wissen muss: Die Herren um den isländischen Gründer Einar Thorberg verarbeiten die Saga Völuspá und huldigen so dem Àsatrú und seiner literarischen Auswüchse und das nun schon zum dritten Mal.
Wie zum dritten Mal? Ja, Fortid hat – damals noch als Soloprojekt – bereits zwei Vorgänger Alben veröffentlicht, denn Völuspá war von Anfang an als Trilogie geplant. Doch da alleine Musik machen auch nicht unbedingt schön ist, hat sich Fortid seit 2008 zu einer vollwertigen Band gemausert und unter neuem Label treten sie jetzt mit Part drei ins Scheinwerferlicht. Dass sich eine vor allem skandinavische Band mit ihren Ahnen und Weisen sowie dem Àsatrú beschäftigt, ist ja nun nichts Neues. Tendenziell ist dieses Thema doch schon recht häufig vertreten. Also was erwartet den Hörer auf "Völuspá Part III Fall of the Ages"? Hymnisch melodischer Black Metal? Treibende Death Viking Riffs? Nein, Fortid lassen ihr neustes Werk ganz gemächlich und instrumental mit "Ancient Halls" beginnen. Bemerkenswert sind die synthetischen Anteile in der Instrumentalfraktion und der gewisse Ambient Charakter. Auch die folgenden Tracks sind insgesamt eher untypisch. So beginnt zwar "Ragnaröck Army From The East" mit dreckig melodischen Black Metal und dem dazu passenden Gekrächze, dennoch werden die Schrummelparts durch ruhige Intermezzi und völlig überraschenden und durchaus hörbaren cleanen Vocals aufgelockert. Mit diesem Song sowie dem folgenden "Fall Of The Ages" werden Fans des Schwarzmetalls ihre wahre Freude haben. So klingen Fortid kratzig und dreckig und trotzdem stark. Außerdem lullen sie einen mit ihren zum Teil knappen Achtminütern gekonnt ein, wobei die Krönung "Equilibrium Reclaimed" darstellt. Nachdem sich der Beginn des Albums mit dem bekannten Ragnarök beschäftigt hat, erklingt hier nun das betitelte Gleichgewicht. Mit stimmlicher Gewalt, cleanen Vocals und atmosphärischen Sounds versinkt man ganz in die besungene Welt. Dass hier auf Isländisch gesungen wird, kommt dem Gesamteindruck auf jeden Fall zu Gute. Besonders schön kommt die Sprache in "New Dawn" zur Geltung, der erstmal so gar nicht nach Black Metal klingt. Mit cleanen Gitarren und getragenem Tempo schunkelt man sich so von Sekunde zu Sekunde, um dann vom Nachfolger wieder wachgerüttelt zu werden. Der Finalsong "The Future" bleibt seinen Vorgängern treu und lässt seine Hörer nicht los bis der letzte Ton verstummt und das letzte Wort aus dem Eddalied gesungen wurde.
Fortid sind definitiv ein Geheimtipp. Ihr "Völuspá Part III Fall of the Ages" erklingt in so vielschichtiger Weise, dass man kaum sagen kann, welche Sparte sie nun eigentlich bedienen. Mag man es als Pagan oder Ambient Black Metal bezeichnen, Fakt ist, dass dieses Album sehr gelungen ist, aber auch viel Offenheit und Einhörvermögen erfordert. Wer hier stumpfen Black Metal erwartet, sollte die Finger davon lassen. Doch diejenigen, die sich mit Fortid auf die Fährte der Edda Sagen machen möchten, die werden hier reich belohnt.
Tracklist:
1.Ancient Halls
2.Ragnarök Army From The East
3.Fall Of The Ages
4.Equilibrium Reclaimed
5.New Dawn
6.Heltekinn
7.The Future
Hinzugefügt am: 29. März 2010 Autor: Jennifer Berg Hits: 3585 Sprache: german Punkte: (8/10) Legende: 1 Müll
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