Ikuinen Kaamos sind auf dem Gebiet des Progressive Death Metal ziemliche Newcomer. Trotz ihres bereits 13-jährigen Bandbestehens sind sie erst in den letzten vier Jahren mit ihrem Debütalbum „The Forlorn“ ins Licht der Öffentlichkeit geraten und konnte damit einiges an Aufmerksamkeit einheimsen.
Vier Jahre nach dem Erscheinen ihrer ersten Platte erscheint nun mit „Fall of Icons“ der Nachfolger, der auch die musikalische Zielrichtung der fünf Finnen definiert.
Auf dem ersten Blick sieht das Album sehr beeindruckend aus: Gerade einmal fünf Songs und dabei eine Gesamtspielzeit von 54 Minuten, da wird jedem klar, dass man es hier nicht mit leichtem Tobak zu tun hat.
Jedoch verzichten Ikuinen Kaamos auf jedes Introgedudel und legen gleich mit einer vollen Breitseite los: Progressive angehauchtes Drumming, melodische Gitarren, die stellenweise sehr dissonant klingen, langsames, tiefes Gegrowle und häufig gesetzte Breaks und unplugged gespielte Interludien, die sich sehr am eben genannten Hauptschema orientieren.
Dabei wird schnell klar, wer die Idole (Ikonen?) von Ikuinen Kaamos sind: Opeth. Von der ersten Minute an meint man, die Schweden rund um den sympathischen Bandchef Mikael Åkerfeldt vor sich zu haben.
Der erste Song „Indoctrination of the lost“ dudelt sich also, vollgepackt mit kleinen Soli und vielen Bridges, in bester Opeth-Manier herunter. Wer dann aber glaubt, dass nun etwas Eigenständiges kommt, liegt weit daneben: Die Zutaten für die nachfolgenden Songs bleiben exakt die Gleichen. Die Band hat sich ihr Genre-, oder besser gesagt „Band-die-man-unbedingt-nachmachen-muss“-Korsett sehr eng geschnürt, weswegen nicht mal der Songaufbau Variationen bietet. Die Songs werden mit einem aggressiven, verzerrten Riff eröffnet, dann gibt es eine kurze Einlage der Akustikgitarren, die die erste Strophe einleiten. Was folgt, ist ein Mischmasch aus den oben bereits erwähnten Zutaten.
Ich wünschte, ich könnte der Band etwas Gutes abgewinnen, doch es ist angesichts des offensichtlichen Plagiatsversuches absolut nicht möglich. Erschwerend kommt dazu, dass Ikuinen Kaamos angesichts ihrer Unlust zu abwechslungsreichem Songwriting und der sehr durchschnittlichen Leistung des Sängers weit hinter dem Vorbild zurückfallen. Die klar gesungenen Passagen sind zu nasal, die Screams und die Growls wirken zu erzwungen und ungekonnt.
Letztendlich möchte man, angesichts dieser völlig unselbstständigen Band, nur den Kopf schütteln.
Ikuinen Kaamos geben sich auf dem Album viel zu viel Mühe, wie Opeth zu klingen, statt eigenständige Musik zu schreiben und zu machen. Wer gerne progressiven Death Metal hört, sollte hier zu den bereits etablierten Größen greifen, die abwechslungsreiche Musik mit eigenen Trademarks liefern, statt zu diesem Mix aus bereits durchgekauten und abgekupferten Riffs und Songs.
Hoffen wir, dass Ikuinen Kaamos auf dem nächsten Output besser und vor allem selbstständiger werden, da sie hier viel Potenzial verschenken.
Tracklist:
01. Indoctrination of the lost
02. Statues
03. In ruins
04. Condemned
05. Apart