Taking Dawn - Time to Burn [ Heavy Metal / 2010 ]

Woran denkt man, wenn man Las Vegas hört? Casinos, grelle Lichter, nackte Frauen und zig Elvis Imitatoren fallen zumindest mir so als Erstes ein. Doch in diesem bunten Treiben wollen eine Heavy Metal Formation namens Taking Dawn die Fahne für den Metal hoch halten, wo sonst guter Geschmack so fern liegt und veröffentlichten nun ihre Kampfansage "Time to Burn".

Ja, "Time to Burn" klingt durchaus nach einer Ansage und zwar nach einer recht rockigen. Laut Band ist dies auch das erklärte Ziel, denn man möchte den guten alten Heavy Metal mit Rock und der eigenen Note gemischt wissen. Und eines kann man direkt vorwegnehmen: Das Ziel wurde erreicht. Taking Dawn mischen gekonnt rockige Vocals und Gesangslinien mit cool eingesetzter Doublebass und klassischen Giatarrensoli. So reißt einen der Opener und Titeltrack "Time to Burn" direkt mit und kann auch noch mit einem durchaus interessanten und für amerikanische Verhältnisse fast schon provokanten Text aufwarten. Hier geht es eindeutig um mehr als nur Sex, Drugs and Rock`n`Roll! Das ganze mündet in dem einen klein wenig bedächtigeren "Like A Revolution", der wie seine Nachfolger noch mehr nach Metal klingt. Besonders gefällt mir, dass zum Beispiel in "Take Me Away" der Gesang statt rockig rotzig auch mal clean im Sinne der Heavy Metal Schule eingesetzt wird und damit sowohl Können als auch Abwechslung bewiesen werden. Insgesamt sind alle Songs knackig, musikalisch eher leichte Kost und tendenziell mit nicht zu viel Spielzeit, was sicherlich gut ist, da Taking Dawn somit der Gefahr von Langeweile vorbeugen. Textlich beweisen die Jungs aus Las Vegas eine gewisse Tiefsinnigkeit und musikalisch brauchen sie sich nicht zu verstecken. Als furioses Ende haben sie sich "The Chain", einen Coversong von Fleetwood Mac, ausgesucht, da dieser Taking Dawns große musikalische Offenheit wiederspiegelt, denn sie finden das in Genre Denken sehr uncool ist. So machen sie weder einen Hehl aus ihren Einflüssen aus der 80ies Glamrock Zeit noch aus dem Pop, den sie auch mögen. Und diese Offenheit spiegelt sich eben in ihren Songs wieder, die sich tatsächlich schwer in genau ein Genre einordnen lassen.

Wer Rock und Metal mag und kein Problem mit Schubladen Hüpfern hat, der könnte in Taking Dawns "Time to Burn" ein kleines Juwel finden. Es geht rund und ohne langatmig zu werden zu und ich persönlich finde die Rock – Metal – Mischung sehr gelungen. Getrost mal reinhören!

Tracklist:
01. Time To Burn
02. Like A Revolution
03. Take Me Away
04. So Loud
05. Save Me
06. Close Your Eyes
07. Godless
08. Fight 'Em With Your Rock
09. Never Enough
10. Endlessly
11. The Chain

  (7/10)