Enthroned - Pentagrammaton [Black Metal/2010]

2007 haben die Schwarzmetaller von Enthroned ihren vierstacheligen Skorpion "Tetra Karcist" auf die Menschheit losgelassen, um diese in Angst und Schrecken zu versetzen. Dieser musste beinahe drei Jahre wüten bis er von "Pentagrammaton" abgelöst wird. Ob es diese Scheibe auch schaffen wird, Kälte und Düsterniss zu verbreiten, wird sich bald rausstellen.

Das Intro "In Missi Solemnibus" lässt nichts Gutes erahnen. Kalte sterile Klänge versetzen einen vor dem inneren Auge in eine verlassene Klinik, in der ein kranker Mörder sein Unwesen treibt. So ging es mir zumindest. "The Vitalized Shell" zerstört diese Stimmung wieder, überrascht allerdings durch sehr oldschooliges Riffing. Sowohl die komplette Instrumentierung als auch der Gesang erinnern stark an die frühen 90er. Vor allem die extrem hohen Vocals, die leider nur sehr selten zur Geltung kommen, untermauern diesen Sound.
So prügelt man sich im Uptempo voran und lässt erstmal nichts von dem modernen Black Metal der Vorgängerscheibe durchsickern. Erst bei "Magnvs Princeps Leopardi" kommen die von damals bekannten sakralen Chöre wieder zum Einsatz. Hier zwar zunächst wenig, doch im Titeltrack "Pentagrammaton" werden sie wesentlich häufiger eingesetzt. Mir gefällt das allerdings sehr gut. Der Titeltrack ist sowieso eines der Highlights mit guten unterschwelligen Melodien und einem schönen langsamen Part in der Mitte.
Danach geht es wieder zurück zum erbarmungslosen Geknüppel. Hier und da erinnert mich die Musik, gerade in "The Essential Chaos", an Dark Funeral. Auch was die verhältnismäßig tiefen Vocals betrifft.
Erst der epische, achtminütige Rausschmeißer "Unconscious Minds" bremst wieder ab und bewegt sich durchgehend im Midtempobereich. Die düstere Stimmung des Intros wird hier in Form von Samples nochmal eingestrickt, was dem Album einen runden Abschluss verschafft.

"Pentagrammaton" erweist sich als noch brutalerer, noch kälterer Schlag gegen die Menschheit als "Tetra Karcist", der vor allem durch traditionellen Black Metal punkten will. Allerdings fehlt hier etwas das gewisse Etwas, welches auf "Tetra Karcist" zu finden war, was durch den Oldschoolsound wieder relativiert wird.


Tracklist:
01. In Missi Solemnibvs
02. The Vitalized Shell
03. Rion Riorrim
04. Ornament of Grace
05. Magnvs Princeps Leopardi
06. Pentagrammaton
07. Nehas't
08. The Essential Chaos
09. Ad Te Clamamvs Exvles Morvua Liberi
10. Unconscious Minds

  (7/10)