Die Among Heroes - Die Among Heroes [Metalcore/2010]

DIY - Do It Yourself, diesen Slogan hört man in der jungen Hardcore Szene wieder sehr oft. Auch die texanischen Metalcore'ler von Die Among Heroes rühmen sich damit eine DIY-Band zu sein und machen vom Booking bis zum Design, von der Musik bis zu den Finanzen alles selbst.
Das selbstbetitelte Debut Album "Die Among Heroes" soll der Beweis sein, dass das funktioniert und trotz der vielen Arbeit die musikalische Seite nicht zu kurz kommt.

Das Intro "The Sound of Memory" sagt noch nicht viel über die Musik aus, doch "In The Event I Don't Return" zeigt den Weg der eingeschlagen wird: Straighter Metalcore à la Killswitch Engage oder All That Remains. Harte rythmische Gitarrenriffs untermalen die nahezu durchgehenden Melodielinien der Leadgitarre, während der Drummer durch sein abwechslungsreiches Schlagzeugspiel keine Langeweile aufkommen lässt. Natürlich darf neben dem Screaming auch der Cleangesang nicht fehlen. Dieser wird einigen Core'lern aus härteren Gefilden wohl bitter aufstoßen, doch Fans der bereits angesprochenen Bands werden begeistert sein, denn der klare Gesang ist nicht so aufdringlich wie bei manch einer Emo-Band, sondern dezent und melodisch und verleiht den Liedern den letzten Schliff. Stellenweise erinnert mich dieser etwas an die klaren Refrains von Dark Age.
Das Geschrei könnte etwas mehr Abwechslung vertragen, da aber auch cleane Parts vorkommen ist das Geschrei so definitiv okay und kann mit anderen Szenegrößen mithalten.
Natürlich dürfen bei dieser Art von Musik ordentliche Breakdowns nicht fehlen. Diese werden gut in die Tracks eingefügt und sind nicht so übertrieben wie bei der neuen Welle an Death - und Breakcore Bands.
Was Die Among Heroes von anderen Bands etwas abhebt, sind die häufig eingesetzten Akustikgitarren und teilweise auch Streicher in den Intros der Lieder. Der Kontrast zwischen ruhigen Einleitungen und heftigem Metalcore, welcher dank fetter Produktion richtig druckvoll kommt, macht sich sehr gut. Auch die Verschnaufpause in Form des Akustikliedes "Under These Street Lights" ist nicht fehl am Platz.
"Her Warm Embrace" ist ebenfalls ein Akustikstück, diesmal aus Streichern bestehend, welches meiner Meinung nach auch als Intro zum Rausschmeißer "My Failing Attempts" fungieren könnte. Der Rausschmeißer zieht am Tempo nochmal ordentlich an, ist auch vom Riffing her der härteste Song des Albums und hinterlässt so nochmals einen positiven Eindruck zum Schluss.

Das Rad erfinden Die Among Heroes nicht neu, doch der Metalcore, den sie spielen ist lupenrein und kann mit der Musik der Szenegrößen locker mithalten. Melodie, Härte, Breakdowns und technisches Können sind hier ausgeprägt, was mich allerdings enttäuscht ist die Spielzeit von lediglich ~23 Minuten.


Tracklist:
01. The Sound Of Memory
02. In The Event I Don't Return
03. Persih What Ignites The Flame
04. Forgive This Murder
05. Under These Street Lights
06. With All That Has Been Lost
07. Her Warm Embrace
08. My Failing Attempts

  (8/10)