Kaum einem Menschen, der auch nur halbwegs in Metalgenre unterwegs ist, dürfte der Name Rob Zombies entgangen sein. Ist er nicht durch sein überragendes Best of Album "Past, Present and Future" oder sein neulich erschienenes "Educatet Horses" aufgefallen, so zumindest in einigen Filmen. Dass er für "House of 1000 Corpses" verantwortlich war, weiß ja inzwischen nahezu jeder, aber auch für die "Helloween"-Remakes oder seinen Gastauftritt in der Kooperation zwischen Tarantino und Rodriguez "Grindhouse" ist er bekannt.
Nun liefert er wieder etwas Musikalisches und zwar den Nachfolger zu seinem Hit-Album "Hellbilly Deluxe".
Allein die Titel der Lieder erinnern schon an trashige Horrorfilme und man kann es kaum erwarten, zu erfahren wie der gute alte Zottelkopf die Geschichten vertont. Los geht es mit "Jesus Frankenstein", einem stampfenden Opener. Ebenso stampfend, allerdings etwas langsamer kommt "Mars Needs Women" daher. Ganz anders dagegen "Werewolf, Baby!", bluesige Gitarren, düstere Strophen und ein eingängiger Refrain, ebenfalls blueslastig, reißen den Hörer hier mit.
"Dream Factory" drückt erstmals aufs Gaspedal und erinnert durch verzerrten Gesang stellenweise an Marilyn Manson, nur rockiger. Ebenfalls schneller als der Großteil der Tracks ist "Cease to Exist". Dank Sprachsamples, Akkustikgitarren und spacig verzerrtem Gesang hebt sich dieses Lied besonders hervor.
Das absolute Highlight ist allerdings "Werewolf Women of the SS", das Lied gleichnamig zu seinem Gastauftritt mit dem Faketrailer in der Tarantino/Rodriguez Produktion "Grindhouse". Dass das Lied etwas an alten Surfpunk erinnert, ist sicherlich kein Zufall und setzt dem Witzfaktor noch die Krone auf.
Der Rausschmeißer "The Man Who Laughs" wirkt dank symphonischer Streicher richtig gruselig. Das vierminütige Schlagzeugsolo dazwischen ist zwar ganz nett, aber eindeutig zu lang und beim zweiten Hören definitiv langweilig, was den prinzipiell starken Song leider abwertet.
Nicht zu vergessen sind natürlich die in nahezu jedem Lied auftauchenden Synthies, die durch witzige Geräusche die Lieder auflockern und den Trashfilmfaktor unterstützen.
An die Klassiker Rob Zombies kommt "Hellbilly Deluxe II" wohl nicht ganz ran, dennoch ist es wieder besser als sein letztes Werk "Educated Horses". Man muss sich eben damit anfreunden, dass es hier größtenteils sehr langsam, allerdings mit viel Groove und stampfenden Drums zugeht.
Tracklist:
01. Jesus Frankenstein
02. Sick Bubblegum
03. What?
04. Mars Needs Women
05. Werewolf, Baby!
06. Virgin Witch
07. Death and Destiny Inside the Dream Factory
08. Burn
09. Cease to Exist
10. Werewolf Women of the SS
11. The Man Who Laughs