Das griechische Trio von “The Elysian Fields” veröffentlicht unter Sleaszy Records ihre beiden letzen Alben “Suffering G.O.D. Almighty” und “12 Ablaze” in einem Split Re-Release und möchte damit noch mehr Hörer auf ihren eigenwilligen Geschmack bringen.
Griechische Metaller sind sicherlich schon als solches eher ungewöhnlich, aber noch ungewöhnlicher ist der Mix, der uns auf den präsentierten Doppelalbum von The Elysian Fields entgegen knallt. Den Start macht “Suffering G.O.D. Almighty”, welches mit seinem Opener “Aeon's Unlight” erst atmosphärisch und leise beginnt und sich in sehr alte und fast schon technoartige Synthies erstreckt, die sich in dem nächsten Track “I Am Your Willing Darkness” fortsetzen. Endlich erklingen auch ein paar Gitarren und es entsteht ein Song, der sicherlich einige vernebelte Grufti Floors zum Kochen bringen würde. Doch dies wärt leider nur für einen kurzen Moment, denn im nächsten hämmern die Griechen in einem Blastbeat forwärts, der sich gewaschen hat. Aber allgegenwärtig erklingen die Synthies und schließlich besinnt man sich auf den eher tanzbaren Rhythmus.
Mal mit Synthie, mal ohne. Mal tanzbar, mal wüst gehämmert. Dies trifft nicht nur auf “I Am Your Willing Darkness”, der wie ein etwas schlechter produzierter und geschriebener Deathstars Song anmutet, zu, sondern auf das gesamte Album. Hier und da erklingt mal ein zartes Klavier, aber letztlich übertönen die Synthies nicht nur die anderen Natursounds, sondern auch Gitarren und selbst der Gesang, der vornehmlich aus belanglosen Growls besteht, wird geradezu erdrückt.
In einigen Passagen von “Ravished With Thee Light” hört man, wie es ohne Synthiematsch hätte klingen können. Doch wird hier auch deutlich, dass die rein technische durchaus solide Leistung, nicht reicht, um zu überzeugen. Die Songs plätschern vor sich hin, falls Melodien vorhanden sind, sind sie kaum in Szene gesetzt oder werden zu schnell von viel zu lauten Synthies übertönt.
“Suffering G.O.D. Almighty” bietet nicht wirklich etwas, was man haben muss. Sowohl im Songwriting als auch in der Produktion ist noch sehr viel Luft nach oben.
Ein wenig besorgt über das nächste Packen Songs, die zum “12 Ablaze” Album gehören, wage ich mich an “Enshield My Hate Eternal” und bin erstmal heilfroh, dass hier solide Gitarrenmusik Richtung melodischen Death Metal zu hören ist. Das aber auch nur bis zu einem Break, der wieder vom Keyboard bestimmt wird, wobei dieses Mal mit klassischer Instrumentierung gearbeitet wird. Dass dieser Teil mit dem vorherigen und auch dem folgendem nicht perfekt zusammenpasst, ist aber noch das kleinere Übel, denn nach dem nächsten Blastbeat ist es wieder da: der Techno-Synthie. Insgesamt besser ins Gesamtkonzept eingebettet und mit einer ausgewogener Produktion, die Gitarren und Gesang in ein besseres Verhältnis setzt, bietet “12 Ablaze” definitiv mehr Hörvergnügen als “Suffering G.O.D. Almighty”, dennoch ist hier das Grundschema zu offensichtlich. Tragende Keyboard oder Gitarrenpassagen wechseln sich mit Blastbeat Knüppelparts ab, wobei die Songs allesamt einfach zu wenig Substanz, zu wenig Tiefgang besitzten, um den Hörer mit zureißen. Es werden zwar mehr richtige Melodien benutzt verglichen mit dem anderen Album, aber auch hier offenbaren sich nach wie vor im Songwriting und in der Produktion Schwachstellen. Letzlich bleibt der Eindruck bestehen, dass ein Grundschema komplett in zwei Alben durchgezogen wurde und schlichtweg ein wenig wahllos aneinander gereiht wurde.
Insgesamt ist weder das eine noch das andere Album dieser Doppelausgabe wirklich empfehlenswert. “12 Ablaze” ist ein tendenziell melodisches Death Metal Album, welches den einfach gestrickten Hörer unter Umständen begeistern könnte, wenn dieser auf langatmige, langsame Keyboardparts, Blastbeats und Techno Synthies steht. “Suffering G.O.D. Almighty” ist einfach nur schräg und dies ist eigentlich auch der einzige Pluspunkt. Mit insgesamt 18 Songs auf diesem Doppelexemplar bieten The Elysian Fields viel Material mit wenig Inhalt. Mir bleibt die Frage unbeantwortet, was uns die Griechen damit beweisen wollten. Ein paradiesischer Ort voll Wonne klingt jedenfalls anders.
Tracklist:
Suffering G.O.D. Almighty
01.Aeons Unlight
02.I Am Your Willing Darkness
03.Suffering G.O.D. Almighty
04.Ravished With Thee Light
05.Unleashing The Propaganda
06.I See a Lie Behind All Truths
07.An Overture of Sorrow Unfolding
08.All Those Tristful Winters
09.Anathema Unveiled
12 Ablaze
10.Enshield My Hate Eternal
11.Of Dawns, Perished Tranquility
12.Rapture and the Morning Virtue
13.Weak We Stand Before Them
14.Ablazing 12
15.A Serenade Like Blood Caress
16.Even if I Could Forgive
17.The Entreaty Unsung
18.As The Light Dissappears