Pius Grave, das ist der Name des für Soulthreat verantwortlichen Musikers. Er hat sämtliche Instrumente sowie die Vocals alleine eingespielt und auch für das Songwriting ist er zuständig. So viel Motivation spricht ja schon mal für das Projekt, doch ob das Ergebnis auch stimmt? Das Debüt "Herz aus Gold" will den Aufwand rechtfertigen.
Was erwartet den Hörer auf "Herz aus Gold". Die Antwort liegt irgendwo zwischen Neue Deutsche Härte, Death Metal und Subway to Sally.
Das heißt die Gitarrenfront spielt eintönige Death Metalriffs mit leichtem NDH-Einschlag, fast durchweg in eher schleppendem Tempo. Sehr mitreißend ist das ganze nicht und die Tatsache, dass viele Übergänge etwas holprig sind und die aneinandergereihten Abschnitte manchmal auch nicht wirklich passen, macht das nicht besser.
Von der Melodieführung versucht Pius sicht etwas an Subway to Sally zu klammern, doch ich habe das Gefühl, das auch dies nur bedingt gelingt. Dieser Versuch wird durch den Gesang bestätigt, in den gesungenen Passagen erinnert die Stimme tatsächlich entfernt an Eric Fish. Die geschrienen Parts wirken etwas drucklos und tragen so auch nur wenig zu einem positiven Gesamtbild bei.
Die deutschen Titel klingen zwar beim Lesen interessant, doch die Texte sind recht plakativ, einfach und vorhersehbar, auch hier gibt es keine Punkte zu holen.
So ziehen die Lieder an einem vorbei und nichtmal eine druckvolle Produktion bringt ein Lächeln auf die Lippen des Hörers. Lediglich "Felicity" konnte mich durch einen gelungenen Refrain davon abhalten, die Platte vorzeitig auszuschalten.
Eigentlich sehr schade, was man da lesen muss, so steckt doch sicher sehr viel (Gold)Herzblut von Pius in der Scheibe und seine Motivation und Arbeit sollte auch geschätzt werden, allerdings muss an der Umsetzung noch einiges getan werden. Eingängigere Melodien und etwas mehr Wumms, dazu ein wenig mehr Übung im Gesang und weniger plakative Texte und Soulthreat könnte ein richtig gutes Projekt werden.
Tracklist:
01. Sturmzeit
02. Herdentier
03. Herz aus Gold
04. Im Dunkel der Nacht
05. Felicity
06. Blutrausch
07. Christenkind
08. Gotteskrieger
09. Leck mich
10. Das schönste Spiel
11. Mental Suicide
(3/10)
