Wenn Deutschland etwas Großes im Metal hervorbrachte, dann handelte es sich in der Vergangenheit des Öfteren um Melodic und Heavy Metal Bands. In diese ehrwürdige Liste wollen sich auch Orden Ogan einreihen. Das Quintett liefert nun ihr drittes Album „Easton Hope“ ab und sitzt nun in den Startlöchern zum Durchbruch.
„Easton Hope“ ist nicht nur irgendein Melodic Power Metal Album. Betrachtet man die jüngere Vergangenheit, die aktuelle Konkurrenz und die Aussichten in diesem Jahr, dann können Orden Ogan mit diesem Werk einfach nur noch erfolgreicher werden. „Easton Hope“ bietet alles, was sich das Power Metal Herz wünscht und noch etwas mehr. Die ständigen Vergleiche mit Bands wie Blind Guardian werden die fünf Herren wohl nie ganz loswerden, aber mit ihrem neusten Opus zeigen sie nicht nur den Hörern, sondern auch der Konkurrenz, dass Orden Ogan kein billiger Abklatsch, sondern endlich mal wieder richtig fett produzierter, aber trotzdem filigraner Power Metal ist.
„Easton Hope“ ist kein Konzeptalbum, scheint aber einen gewissen thematischen roten Faden zu haben. Was auch allen Songs gemeinsam ist, dass sie musikalisch ausgefeilt sind. Neben einem heftigen Gitarrenbrett und den obligatorischen Soli und kniffligen hymnischen Passagen bieten Orden Ogan fette Synthies, bombastische Chöre und schöne Klavierparts wie in „All these Dark Years“. Das Albumintro „Rise and Ruin“ führt den Hörer in die fantastische Welt der deutschen Power Metaller im Stilmix irgendwo zwischen Hammerfall und Fluch der Karibik und mündet in das melodische, flotte „Nobody Leaves“. In Tracks wie „Nothing Remains“ wird nicht nur mit Gitarrentapping und anderen Spielereien wie coolen Bassläufen aufgewartet, sondern auch gezeigt, dass Orden Ogan nicht nur den Klischee Power Metal bedienen, sondern auch über den Horizont blicken.
Mit „Requiem“ liefern die Deutschen noch die obligatorische Ballade, die sich meiner Meinung insbesondere durch ihren beinahen Filmmusikcharakter sowie der emotional sehr überzeugenden Gesangsarbeit auszeichnet. Besonders angenehm ist, dass Sänger Seeb nicht unnötig in die Höhen preschen möchte und sich an das hält, was er auch leisten kann. Als kleines Schmankerl gibt es noch den etwas aus der Reihe fallenden „We are Pirates“, dessen Melodie dem ein oder anderen bekannt sein dürfte von u.a. Týrs „Ramin Hin Unge“, wobei die frische Variante von Orden Ogan eher meinen Geschmack trifft.
Zum Finale wartet das Quintett nochmals mit bombastischem Soundgewand und speziellem Synthieeinsatz in fast schon Industrialmäßiger Manier in „Of Downfall and Decline“ auf.
Holla die Waldfee! Endlich mal wieder richtig guter Melodic Power Metal! Das dürfen sich die Herren von Orden Ogan auf ihr „Easton Hope“ Album schreiben, denn dem Hörer werden elf fantastische, abwechslungsreiche und trotzdem typische Songs geboten. Ob nun alteingesessener Blind Guardian Fan, Avantasia Anhänger oder Liebhaber modernerer progressiveren Bands wie Adagio, ihr alle werdet eure Freude an Deutschlands neuem Juwel haben!
Tracklist:
01.Rise and Ruin
02.Nobody Leaves
03.Goodbye
04.Easton Hope
05.Welcome Liberty
06.All These Dark Years
07.Nothing Remains
08.Requiem
09.We are Pirates
10.The Black Heart
11.Of Downfall and Decline