Mit "The Adversary" fing es an, weiter ging es mit "AngL" und nun findet Ihsahn's Solo-Trilogie mit "After" ein Ende. Inhaltlich geht es wie bei den Vorgängern auch, wieder um Helden wie Prometheus, Icaros, Zharathustra oder auch Lucifer.
Für die Musik hat sich Ihsahn, seineszeichens Sänger und Songwriter von Emperor, auch wieder etwas einfallen lassen: Er hat sich Jorgen Munkeby (Shining) geholt, um die Musik von einem Saxophon begleiten zu lassen. Für den fetten Sound hat er sich den Mischer von Opeth und Katatonia geleistet.
Ruhig und melodisch nach allen Regeln der Progressive Metal Kunst startet "After" mit "The Barren Lands". Noch ist nichts von den versprochenen Saxophonen zu finden, doch schon im darauffolgenden "A Grave Inversed" ändert sich das. Hier geht es anfangs etwas chaotisch, hysterisch und schwarzmetallisch zu, doch das Saxophon und der klare Refrain bringen wieder etwas mehr Ruhe in die Musik. Ob mir das Saxophon so recht gefällt kann ich nicht sagen, es hat irgendwas Nerviges, gibt andererseits aber das gewisse Etwas.
Der Titeltrack "After" schlägt wieder mehr in die Kerbe des Openers, man kann sogar von einer Ballade sprechen. Hier lassen Opeth lassen.
Ein weiteres Highlight ist "Undercurrent". Zehn Minuten lang durchwandert dieser Track mehrere Hochs und Tiefs in verschiedenen Sparten. Es beginnt ruhig und steigert sich nach und nach immer mehr zu avantgardistischem, teilweise auch monotonem, Black Metal mit verrückten Synthies und den von Ihsahn so sehnlichst gewünschten Saxophonklängen. Nach diesem nicht ganz einfach zu verdauendem Geschepper wird es wieder ruhiger.
So ist es nicht verwunderlich, dass trotz glasklarem und kraftvollem Sound nicht sofort Begeisterung bei jedem Hörer aufkeimen wird, denn die Musik muss man mehrmals auf sich wirken lassen. So lernt man nicht nur die CD zu lieben, sondern entdeckt auch immer wieder aufs neue interessante Songstrukturen und tolle Melodien.
Man merkt, der Emperor-Kopf hat sich auch für seine letzte Solo-CD wieder größte Mühe gegeben, ein abwechslungsreiches, wenngleich auch nicht leicht zugängliches Werk zu schreiben. An "AngL" kommt es meiner Meinung nach zwar nicht ganz ran, aber das heißt ja keinesfalls, dass es schlecht ist. Ganz im Gegenteil!
Tracklist:
01. The Barren Lands
02. A Grave Inversed
03. After
04. Frozen Lakes On Mars
05. Undercurrent
06. Austere
07. Heaven's Black Sea
08. On the Shores