Cinderella gehören nun mittlerweile wirklich schon zu den Dinosauriern unter den Rockern. Ihr erstes Album erschien 1986 und ihr letztes 1994. 2000 fand eine Reunion statt, aus der aber erst 2009 die nächste Scheibe entstand. Dafür bediente man sich an einem Konzert, das man dann auf Makrolon presste und in die Regale stellte.
"Live at the Mohegan Sun" stellt einen guten Querschnitt durch das musikalische Schaffen von Cinderella dar. Von fast allen Platten sind Songs vertreten, so wie es sich auch für ein gutes Konzert gehört.
Der Opener besteht einfach aus 1:36 minuten Beifall, in dessen Hintergrund der Sound zu hören ist, zu dem Cinderella die Bühne entern. Dieser geht dann nahtlos in den ersten Song "Night Songs" über. Hier zündet es noch nicht ganz so im Publikum, aber spätestens beim vierten Song "Save me" kracht`s. Zeit für die erste Ballade ("Heartbreak Station"), die es aber nicht wirklich schafft, das Publikum zu beruhigen. Umso besser, dass es schneller weiter geht.
Sehr positiv ist, dass nicht der Schwerpunkt auf das Publikum oder auf die Musik gelegt wurde, das jeweils andere also noch mit rüber kommt. Die Musik ist in guter Qualität eingefangen, aber ebenso sind immer auch die Reaktionen des Publikums zu hören. Es ist ein guter Ausgleich gelungen, ohne, dass das Album entweder wie ein Studioalbum klingt oder wie ein Mitschnitt aus dem Publikum. Die Gesamtatmosphäre wurde eingefangen.
Nun zum Musikalischen: Das muss ein tolles Konzert gewesen sein. Ich seh die Menschen förmlich tanzen, denn man wird als Zuhörer mitgerissen. Was sehr auffällt, ist die Stimme des Sängers, sie ist nämlich auffällig einseitig. Aber wahrscheinlich kriegt er auch keinen anderen Klang als den wie drei Tage durchgeschrien und durchgesoffen mehr hin, die Stimmbänder sind wohl über die Jahre zu Drahtseilen abgehärtet, die nun mit einer Flex zum Klingen gebracht werden müssen.
Wem Cinderella kein Begriff ist, dem sei vielleicht mit einem Studioalbum für den Anfang besser geraten. Bei einem Livealbum muss man Abstriche machen, was den Sound angeht, der natürlich auf einem Studioalbum besser ist. Allerdings bekommt man hier einen guten Querschnitt durch das musikalische Schaffen Cinderellas geboten, ohne sich alle Alben kaufen zu müssen. Doch wer Fan ist, kann hier beherzt zugreifen.
Tracklist:
01. Intro
02. Night Songs
03. The Last Mile
04. Somebody Save Me
05. Heartbreak Station
06. Coming Home
07. Shelter Me
08. Nobody's Fool
09. Gypsy Road
10. Don't Know What You Got (Till It's Gone)
11. Shake Me
12. Falling Apart At The Seams
13. Push Push
14. Still Climbing