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Noisefreak - Sick Sessions [Grindcore/ 2009]

AlbumcoverNoisefreak – Ein Name, ein Programm.
Neben so illustren Projekten wie Aorta oder Jesus kommt aus Bützow haben Steffen und Jörg ihr Pulver noch lange nicht verschossen und sich immer wieder zu fetzigen Jam-Sessions getroffen. Schnell kristalisierte sich dabei eine Richtung heraus – nicht so verschachtelt wie Aorta, weniger agressiv wie Jesus kommt aus Bützow. Stattdessen regiert im Probekeller von Noisefreak ein buntes Pferd irgendwo zwischen Metal, Punk und Grindcore und wie Pferde so sind, produzierte es Pferdeäpfel am laufenden Band. Diese der Nachwelt vorzuenthalten könnten Noisefreak nicht verantworten und so sammelt mit „Sick Sessions“ ein nach eigenen Angaben „räudiger Bastard“ die Überreste auf.

Rabiater Grindcore in Kombination mit intellektueller Lyrik – So funktionierte bis dato das Geheimrezept der Japanischen Kampfhörspiele. Wirkliche Konkurrenz hatte diese Nischebesetzung dabei nicht zu befürchten – allein die hohe Qualität der Texte verdammte jeden Neider zur Farce. Zumindest mit diesem Urteil muss seit Noisefreak aufgeräumt werden. So kann sich das, was die Schweriner um Steffen und Jörg zu bieten haben lyrisch auf einem ähnlich hohen Level wie das der asiatischen Krefelder sehen lassen. Leider haben Noisefreak ihre musikalischen Beutefahrt damit längst nicht abgeschlossen. Auch in Puncto Sound lassen sich kaum eigene Ideen ausmachen, bewegen sich die zwei Schweriner in tiefsten Keller-Grind Breiten. Zwar klingt die musikalische Mischpoke aus Grindcore, Metal, Hardcore und Punk rotzig wie eh und je, lässt die Tonqualität bei weitem keine „Ausverkauf“-Rufe aufkommen und dürften die geschrienen Vocals jeder Schwiegermutter den Garaus machen, doch fehlen wirklich besondere Momente, die „Sick Sessions“ in irgendeiner Weise abheben würden. „Wir machen diesen Krach einfach in erster Linie für uns“ - So beschreibt Jörg die treibende Kraft hinter Noisefreak auf meinem Promozettel. Das ist zwar durchaus löblich, reicht allerdings nicht aus, wenn ein Werk neben der kurativen Wirkung für Leib und Seele des Erschaffers auch andere Wesen ansprechen soll.

Ganz so schlimm ist es zwar sicherlich nicht um die „Sick Sessions“ bestellt – sehr viel besser allerdings auch nicht. Noisefreak bewegen sich nahezu ausschließlich auf ausgetretenen Pfaden und können zwar gelegentlich vor allem durch die Texte aufhorchen lassen, verschwinden aber kurz darauf wieder im bereits tausendmal gehörten Kellergerumpel.


Tracklist:
01. Korruption
02. Du oder ich
03. L.T.K.B.
04. Napalm
05. Allesfresser
06. Blender
07. Brot & Spiele
08. Therapie
09. Todesstrafe
10. Dein Blut
11. Neid
12. Ich bin mein Feind
13. Pumpe
14. Schnacker
15. F.L.R.
16. Wait the time
17. They waste me
18. Sick Brain
19. Menschenklonen
20. Snob
21. Stillstand
22. Keine Chance
23. Stupid Rigmarole

  


Hinzugefügt am: 31. Dezember 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Sprache: german
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