Der Lost Souls Graveyard - das ist das Label von Sturm deiner Winter, seineszeichens Sänger der Grabnebelfürsten und Kopf hinter Das Kammerspiel. Das Label wurde gegründet um CDs der Grabnebelfürsten und Sideprojects zu veröffentlichen. Fluoryne ist kein Nebenprojekt der Grabnebelfürsten, sondern von Falk, dem Keyboarder von Geist, einer befreundeten Band. Interessant ist, dass auf "Dämmerung" Gedichte aus der Zeit des Expressionismus vertont werden, unter anderem von Georg Trakl.
Fluoryne bedienen sich dem Black Metal um diese Gedichte zu vertonen, da Falk der Ansicht ist, dass Black Metal genau diese kalte, schlechte Atmosphäre versprüht, in welcher die expressionistischen Gedichte entstanden sind. Natürlich hätte die Band keine Daseinsberechtigung bei dem Lost Souls Graveyard, wenn sie nicht etwas Besonderes wären. Und das sind sie auch, denn sie bereichern ihren Black Metal mit TripHop Elementen und neben dem Gekreische auch mit mönchartigem Klargesang.
Die Musik ist durchweg sehr langsam gehalten. "Unwetter" enthält zwar ein paar Uptempo Parts, dennoch kommt es nicht an die Geschwindigkeit gewöhnlicher Black Metal Bands ran. "De Profundis" überrascht mit einem langen Ambient Intro, bevor es ab ungefähr der Hälfte des Songs in metallische Spielweise übergeht.
Besonders düster ist "Klage", welches irgendwo zwischen Ambient und Industrial anzusiedeln ist.
Dennoch fehlt alles in allem irgendwas. Die Lieder sind zwar nicht schlecht, aber es fehlt das gewisse Etwas und der Wiedererkennungswert. Vielleicht hätte man das mit etwas mehr schnellen Stücken ändern können.
Fluoryne sind ganz nett, allerdings hätte ich mir mehr erwartet, gerade wegen des Labels. Freunde langsamer Musik schwarzmetallischer Musik haben vielleicht ihren Gefallen an der Platte, aber die Atmosphäre könnte etwas intensiver sein. Pluspunkte gibt es allerdings für den klaren Gesang, den man so sonst nicht häufig findet.
Tracklist:
01. Morgens
02. Fern
03. Unwetter
04. De Profundis
05. Klage