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Deville - Hail the black sky [Stoner Rock / 2009]

Albumcover
Der Stoner-Rock. Ein typisch amerikanisches Phänomen. Rau wie die endlosen Weiten grüner Prärie, waren es vor allem Bands jenseits des Atlantiks, die seinen Sound geprägt und geformt haben. Bands wie Kyuss oder Queens of the stone age. Danach? Die Sinnflut. Das Vermächtnis konnten und wollten zu wenig talentierte Gruppen antreten, der Stoner-Sound verkam zur Randerscheinung. Ein Ende dieser Entwicklung ist dabei leider nicht abzusehen – auch wenn sich etwas regt im Untergrund. Beispiel gefällig? Die Schweden von Deville. Zwar lässt der Bandname eher auf Sleaze-Rock schließen, doch stehen Deville für waschechte Wüsten-Anbeter, wie sie es mit „Hail the black sky“ zum zweiten Mal unter Beweis stellen wollen. Warum der Nachfolger zu „Come, heavy sleep!“ trotzdem nicht an die glorreichen Tage eines aussterbenden Genres anknüpfen kann, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Der Staub, einzelne Kakteen, eine unbarmherzig brennende Sonne und vor diesem Bild eine Reihe langhaariger Musiker. So fühlt er sich an, der erste Eindruck nach schleppenden, drückenden Riffs, wie sie den Opener „Levitation“ einleiten. Deville haben ihre Hausaufgaben gemacht – keine Frage – kräftig Kyuss gehört und das Video zu „One Inch Man“ sicherlich nicht nur einmal gesehen. Entsprechend hypnotisch und psychedelisch funktioniert das Songwriting, entsprechend rau und kratzig klingen die Vocals, entsprechend Bass-lastig rock'n'rollt der Gesamteindruck. Was der Seitenblick ins gelobte Land allerdings nicht eröffnen konnte, ist das Gefühl für atmosphärisch-konvergente und gleichzeitig musikalisch aufregende Aha-Momente. In der Folge bewegen sich Nummern wie der Titeltrack in solidesten Breiten, lassen aber selten wirklich aufhorchen. Doch nicht nur das: Spätestens nach „The only thing“ winkt das Deja Vú in gleich doppelter Hinsicht. So scheinen nicht nur Kyuss immer noch penetrant einen Fuß in der Tür stehen zu haben – nein, auch im Hinblick auf die vergangenen fünf Tracks kommt das Gehörte „irgendwie“ bekannt vor. Zwar wirkt das Klangbild weiterhin stimmig, zeugen die Songs von technischem Verständnis sowohl der Instrumente als auch des Genres, doch versäumen Deville den finalen Sprung – diese Finesse in Kompositionen zu kleiden, welche mehr als ein schlichtes „Ganz nett...“ beim Hörer hervorrufen.

„Come, heavy sleep!“ - Ein Titel, wie er „Hail the black sky“ weitaus besser gestanden hätte. Trotz aller Bemühungen nehmen Deville selten richtig Fahrt auf und lassen größere Momente vollkommen vermissen. Bleibt nur noch der Bonus einer aussterbenden Art...

Tracklist:
01. Levitation
02. On The Throne
03. Hail The Black Sky
04. Undead
05. My Enemy
06. The Only Thing
07. Reason
08. Through The Blade
09. Early Grave
10. A.K.A.
11. Down To Me

  


Hinzugefügt am: 21. Dezember 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Sprache: german
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