Am Anfang waren die großen Augen oder besser gesagt Ohren, als die Promo zu Mr. Deaths Erstling „Detached from life“ eintrudelte. Mr Death? Ein Cover wie ein (schlechtes) Kinoplakat? Und ein Promofoto, auf dem die Herren in bester Zombiemanier rumgeistern? Ja, Mr Death wissen zu überraschen, dabei sind die Schweden längst keine Unbekannten mehr, denn in ihren Reihen spielen gestandene Tiamat und Septic Grave Männeken.
Auf der Platte selbst erwarten den Hörer aber im Gegensatz zum beschworenen Image der Band keine Überraschungen. Es wird ohne lange Umwege losgeprügelt und losgegrowlt, dass die Wände wackeln. Der Sound der Band ist dabei vor allem von sägenden Gitarrenriffs im 16tel Bereich geprägt, wie man ihn auch von Landeskollegen wie (die frühen) Unleashed oder auch Entombed kennt. Im Gegensatz zu ihren Kollegen versäumen es die Stockholmer Jungs aber, ihrer Musik auch die ordentliche Würze, sprich Groove beizumischen. Die Riffs wirken einfallslos, ähneln sich oft und wurden wohl innerhalb von fünf Minuten geschrieben. Die Drums versuchen, diesen Umstand mit ordentlich Tempo zu kaschieren, doch richtig gelingen will die Methode nicht.
Der einzige Song, der es auch tatsächlich wert ist, erwähnt zu werden, ist „Combined Anatomy“, der mit einer Länge von 3:41 Minuten der Längste auf dem Album ist und ordentliches Bangfutter auffährt. Hier wagen es Mr Death auch mal, den Geschwindigkeitsregler nach Unten zu korrigieren, um im Midtempo Bereich weiter zu rocken.
Leider sind Mr Death insgesamt betrachtet viel mehr Schein als Sein. Es gelingt ihnen nicht, ihr vermeintliches B-Movie Image auch auf die Songs zu projezieren. Von Texten gibt es keine Spur und lustig anmutende Songtitel wie „Death vs the living Dead“ werden direkt im Knüppelsumpf versenkt. Nichtsdestotrotz bietet das Album mit seiner Gesamtlänge von ca. 30 Minuten ein wenig Kurzweil. Wer grad nichts Besseres findet und mal schnell brutales Geknüppel braucht, ist mit den fünf Schweden gut bedient, doch zu mehr taugen sie auch nicht, zudem auch nach mehrmaligen Durchhören kein Song im Gedächtnis bleibt.
Tracklist:
01. Suffer
02. Fin
03. A dying God
04. Evil undisputed
05. Muse of Chaos
06. Misery’s Womb
07. Denied the Will to live
08. Death vs. The living dead
09. The Storm
10. Black blood
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