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Pandemia - Feet of Anger [Death Metal / 2009]Es gibt Bands, bei denen man sich ernsthaft fragt, warum man noch nie etwas von ihnen gehört hat. Sie haben großes Talent, es gibt sie schon eine Weile und sie haben meistens schon einen beachtlichen Backkatalog, und dennoch sind sie noch nicht über den Underground hinausgekommen.
Das sind alles Zutaten die auch auf Pandemia zutreffen. Die vier Tschechen gibt es nun schon seit 1995 und haben seitdem vier Alben und sogar eine Live-DVD veröffentlicht, doch die Resonanz der Metalmassen blieb bis jetzt aus. Warum? Schauen wir uns das neueste Album „Feet of Anger“ mal an.
Pandemia fahren hier alles auf, was dem Oldschool Death Metalfan die Tränen in die Augen treibt, so fasst der Opener direkt alles zusammen, was die Band ausmacht. Abgefahrene Doublebass, Gitarrengeschredder und hier und da ein paar einprägsame Melodien, die auch gern mal harmonisiert werden. Sänger Michael gibt ebenso eine gute Figur ab und erinnert zeitweise an die Genrekollegen von Morbid Angel. Bereits beim zweiten Song „The Void“ verbreitern Sie ihr Klangspektrum und führen auch akkustische Gitarren ein, die bedrohlich Michaels Gesang untermauern. Doch lange währt die ruhige Pause nicht und es geht weiter wie gehabt. Pandemia verstehen es dabei aber die Abwechslung nicht zu kurz kommen zu lassen und haben glücklicherweise ein cleveres Händchen für Songwriting. Die Songs wirken durchdacht und bleiben dabei immer straight, dass heißt sie verlieren sich nicht in üppiger Frickelei, bei denen man am Ende nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist.
Erwähnen muss man auch die technischen Fähigkeiten der vier Jungs, allen vorran die von Drummer Pavel. Er beschwört ein wahres Gewitter aus Schlagzeugwänden, die sich durchaus mit Szenengrößen wie Nile-Artillerist George Kollias messen können. Doch auch die Saitenfraktion hat einige Überraschungen parat und zaubert Soli und Riffs, die auch von Legende Chuck Schuldiner kommen könnten (was man vor allem bei den Soli hört!).
Wo liegt also der Grund dafür, dass Pandemia nichtsdestotrotz ungehört bleiben? Zwei Dinge kann ich direkt ansprechen: Teilweise überziehen sie ihre Riffs gnadenlos. Zehn Mal hintereinander das selbe Riff ohne Unterbrechung muss nun nicht sein. Punkt zwei dürfte da aber schwerer wiegen: Es fehlt den Tschechen schlicht am letzten Quäntchen Eigenständigkeit. Sie können Songs schreiben und sie haben technische Fähigkeiten, von denen sich einige Bands was abgucken könnten. Doch alles was sie tun kommt so oldschoolig daher, dass sie – wie bereits erwähnt – direkt von anderen Szenelegenden kommen könnte. Pandemia haben ihr Album einfach 20 Jahre zu spät rausgebracht. Nichtsdestotrotz darf sich jeder Fan von anspruchsvollem, oldschooligem Death Metal dieses Album holen, denn die Band hat es eindeutig verdient.
Tracklist:
01. Blind Sense
02. The Void
03. Behind the Reason
04. Locus Delicti
05. Twisted faith
06. Progenies Debt
07. The frozen One
08.Epitaph
09. Human Error
10. Anger of Blood
11. Unnecessary
12. Death Symbols
Hinzugefügt am: 04. Dezember 2009 Autor: Sascha Hits: 3465 Sprache: german Punkte: (8/10) Legende: 1 Müll
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