Woodland, zu gut Deutsch „Waldland“. Es ist schwer einen guten Bandnamen zu wählen, das gebe ich gerne zu. Eingängig soll er sein, gleichzeitig möglichst tiefgründig und in kompakter Form. Doch wie um alles in der Welt....? - Na ja, lassen wir das und wechseln lieber zu den Fakten. Seit nun mehr fünf Jahren musizieren die Jungs und das Mädel schon zusammen, konnten sich allerdings bis dato nur lokal eine gewisse Reputation erwerben. Nichtsdestotrotz sind Woodland bereits einen Schritt weiter als vergleichbare Bands, nennen einen Plattenvertrag ihr Eigen und in Kürze auch ein erstes Album. Trolle, Sirenen, sommerliche Abende in Norwegen – Wem der Name Woodland noch Kopfschmerzen um der Stilrichtung auf „Dreamality“ bereitete, der ist spätestens nach einem Blick in die Beschreibung ein ganzes Stück schlauer.
Nach Folk Metallanien geht die Reise. Wer jetzt allerdings voller Vorfreude auf Fideln, Harfen und sonstige Spezialitäten zur Theke schreitet, könnte eine böse Enttäuschung erleben. So beschränkt sich der Folk-Anteil auf Nummern wie dem Titeltrack auf einzelne klare Passagen und inzwischen ausgelutschte textliche Konzepte, während ansonsten ein rifforientiertes Songwriting das Tempo vorgibt. Doch auch Freunden härterer Klangkost, die bei diesen Zeilen hellhörig wurden, dürfte ihre Freude an „Dreamality“ rasch vergällt sein. Während Woodland melodisch sogar einige Pluspunkte abstauben dürfen, ist spätestens mit den ersten Riffs sämtliche Euphorie passé. Stattdessen kommt die Riff-Fraktion selten wirklich aus den Puschen und nervt größtenteils durch absolute Belanglosigkeit. Überpinselt soll diese Mischung durch die laut Promoinfo „fernab von typischen „Female Vocals““ singende Frontfrau Koopie werden. Zwar geht diese Formulierung durchaus in Ordnung, allerdings nicht im Sinne der Sängerin. Rein technisch durchaus ansehnlich, erweckt Koopie nicht selten den Eindruck nicht genau zu wissen, wie ihr Stimme nun klingen soll und zerstört so jeden Ansatz von Atmosphäre durch unpassende Vocals. Davon abgesehen zeugt es von wenig Geschick eine dermaßen feminines Stimmchen Brachiallyric der Marke „Haut'se, haut'se kräftig auf die Schnautze!“ schwingen zu lassen...
Davon wiederum abgesehen, ist auf „Dreamality“ leider auch nicht viel zu holen. Innovation geht anders, ein vielschichtiges Songwriting ebenfalls und die für Folk Metal essentielle Atmosphäre sowieso. Schade drum!
Tracklist:
01. Cemenntie
02. Prelude
03. Dreamality
04. Warriors
05. Nachtgesänge
06. Woyzeck
07. Abendsonne
08. Fulfil my Destiny