Die Power Metal Band Nostradameus gehört mittlerweile schon seit über zehn Jahren zur großen Metalfamilie, die ihren Ursprung in Schweden hat. Fleißig haben sie Alben produziert, unter anderem mit Edguy getourt und sich einen Status erspielt. Den richtig großen Durchbruch in die Liga der ganz Großen ihres Genres war ihnen aber bisher verwehrt geblieben. Mit „Illusion's Parade“ will das Quintett nun endlich an die Spitze.
„Illusion's Parade“ ist das nunmehr sechste Album der schwedischen Truppe und behält für die Hörerschaft neun Songs bereit, die allesamt ihre Wurzeln im Power Metal haben, aber im Vergleich zu den Vorgänger Alben ein wenig an Härte zugenommen haben. Besonders angenehm fällt die Stimme von Freddy Persson auf, die nicht ständig gezwungen hoch gepresst, sondern vielmehr seiner natürlichen Stimmlage passend eingesetzt wird. Leider geht sie in der Produktion ein wenig unter, da besonders in den Strophen die Gitarren wesentlich prominenter herausgearbeitet sind. Nichtsdestotrotz bietet „Illusion's Parade“ eine Reihe guter Songs, die alle stimmig und meist auch abwechslungsreich sind. Was fehlt, sind die richtig großen Knaller, wobei zum Beispiel „Eclipse Of The Sun-Cult“ zumindest in diese Richtung geht. Groovend zum Start, ein hymnisch eingängiger Refrain und viel Gitarrenkunst wird hier geboten. Natürlich fehlen die typischen schnellen Nummern nicht ( „Walk Of Pain“, „Armageddon Forever“), aber auch für ein wenig Herzschmerz und das Rockfeeling wird gesorgt („The Mariner“, „Broken Soul“). Das komplette Album betrachtet, wirken die Songs zum Teil etwas überladen und doch hat man das Gefühl, dass irgendwie etwas fehlt. Wenn man genauer hinhört, scheint es so, als ob Nostradameus stets durch die Strophen hecheln, um dann einen eingängigen Refrain oder ein Gitarrensolo zu präsentieren, sodass die Titel passagenweise zwar gut, dann aber wieder genauso öde sind. Auch sind die Tracks oft etwas lang, sodass man trotz guter handwerklicher Kunst das Interesse verliert. Eindeutig stärkere Nummern sind das bereits erwähnte „Eclipse Of The Sun-Cult“ und der Schlusstrack „Time For Madness“.
Insgesamt ist der neueste Output von Nostradameus ein gutes Album, welches aber stellenweise etwas langatmig wirkt und dem der letzte Kick noch fehlt. Für Power Metal Fans gerade der eher rockigen oder älteren Fraktion ist es sicher ein Anhören wert. Ob die Schweden mit „Illusion's Parade“ nun an den Power Metal Olymp angelangt sind, bleibt fraglich.
Tracklist:
01.Walk Of Pain
02.Art Of Deception
03.The Mariner
04.Nothing
05.Eclipse Of The Sun-Cult
06.Broken Soul (Virgin Mary)
07.Illusion's Parade
08.Armageddon Forever
09.Time for Madness