Man glaubt es kaum. Goreaphobia, seit über 20 Jahren aktiv im Bereich des Death Metal, bringen mit „Mortal Repulsion“ ihre erste Scheibe auf den Markt. Ich bezweifle, dass die Herrschaften, die teilweise aus dem direkten Incantation Umfeld stammen, so lange im Studio waren, doch dürfte sich bei ihnen sehr viel Stoff für eine Death Metal Platte angesammelt haben. Man darf gespannt sein. Hat sich das Warten gelohnt oder nicht?
Bah, wat is dat fies! Gleich zu Anfang eine richtig geile, kleine Schlagzeug Orgie, einsetzende Gitarren und ohne viel Schnickschnack kommt sie daher, die Death Metal Dampfwalze in Form von Vocals, die direkt aus der Hölle zu stammen scheinen. Bah, wat is dat fies, und ich mag es! „Ordeal of the Abyss“ ist ein richtig klasse Opener, der stellenweise brutal zur Sache geht, nur um dann wieder zu grooven. Etwas langsamer, dennoch mindestens genauso blutrünstig und schnörkellos geht das ganze dann bei „Amulet of Damnation“ weiter. Der Schlagzeuger treibt die Band nur so voran und die Gitarrenfraktion tut ihr Übriges. Ich könnte jedes Lied einzeln besprechen, aber das was dabei herauskommen würde, wäre von Anfang bis Ende fast dasselbe, nur anders verpackt und stellenweise mit mehr, mal weniger Groove und Hass. Aber das ist nichts Negatives! Auf diesem abwechslungsreichen Oldschool - Album ist jeder Song für sich ein Brett, welches dem geneigten Hörer sofort in Finger- und Fußspitzen geht. Über die minimal dumpfe Qualität der Aufnahme kann ich daher getrost hinwegsehen.
Warum meint heute jeder der Musik macht (und nicht jeder schafft das, wie wir alle wissen),es ginge nicht mehr ohne Tonnen an Elektroschrott, Sauteuren, hochtechnischen, komplizierten Geräten? Warum können sich nicht einfach ein paar Jungs mit Hang zum Death Metal wie diese vier Herren aus Philadelphia in einem Proberaum zusammensetzen und es krachen lassen, ohne all den Schnickschnack der überproduzierten Platten der letzten zehn, fünfzehn Jahre? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, wer richtig brachialen Oldschool Death im Stile von Incantation mag, wird diesen Jungs dankbar sein!
Tracklist:
01. Ordeal Of The Abyss
02. Amulet Of Damnation
03. Negative Screams
04. Grave Plagued Planet
05. Primal Nothingness
06. Faded Into Ends
07. Despised And Ruined
08. Black Ash Eyes
09. A Grievous Curse
10. Ascending Into Vices
11. The Inevitable Punishment
12. Mortal Repulsion
(9/10)
