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Arkona - Goi, Rode, Goi! [Pagan Metal / 2009]

AlbumcoverDer neue Stern am Pagan Metal Himmel – So werden die russischen Arkona dieser Tage gerne bezeichnet. Dabei sind Arkona eines sicher nicht: Neu und unbedarft! Sieben Jahre treiben die Mannen um Frontröhre Masha nun bereits ihr Unwesen und können dabei auf vier grandiose Alben, sowie zwei DVDs zurückblicken. Überschattet wurde diese Karriere von immer wieder aufkeimenden Vorwürfen der Zugehörigkeit zur NS-Metal Szene. Beeindrucken lassen haben die drei Jungs und das Mädel sich davon zu keiner Zeit und legen Ende diesen Monats den lang erwarteten Nachfolger zu „Ot Serdca K Nebu“ nach.

„Goi, Rode, Goi!“ - So undurchsichtig dieser Titel auch klingen mag, schafft er dennoch in einem Punkt Klarheit: Arkona sind sich treu geblieben! Keine Anbiederungen an den weltweiten Markt der ihnen an der Seite von Napalm Records offen steht, keine radikalen Veränderungen im Stil. Stattdessen ist es fast erschreckend, wie Arkona ihren musikalischen Weg seit ihrem Erstling „Vozrozhdenie“ konsequent beschreiten und dabei trotzdem nie Langeweile aufkommen lassen. So findet auch „Goi, Rode, Goi!“ eine Balance zwischen wüsten Pagan-Metal Attacken und folkloristisch angehauchtem Kontrastprogramm – bezaubert durch das Wechselspiel furienhaft geschriener und inbrünstig gesungener Vocals – schlägt einen mitreißenden Spagat zwischen hart-metallischen Riffs und allerlei traditioneller Instrumente. Dreh- und Angelpunkt stellt dabei auch auf diesem Werk Masha „Scream“ mit ihrer unglaublich facettenreichen Stimme dar. Ob sie hymnisch-traditionell in „Na Moey Zemle“ die Geschichte eines Slaven auf seinem Weg durch die europäisch Länder erzählt oder wie aus heiterem Himmel auf seine Feinde herab schießt, es erscheint unmöglich, sich an ihrer Stimme satt zuhören. Wie den Esel mit der Möhre führt sie den Hörer durch insgesamt 80! Minuten heidnischer Geschichte und veredelt so auch belanglose Passagen im Songwriting. Davon haben sich leider im Vergleich zu „Vo Slawu Velikim!“, Arkona's drittem und bislang unangefochtenen Album einige eingeschlichen. So klingt „Goi, Rode, Goi!“ wesentlich gereifter, lässt oftmals die unbändige Wildheit der alten Songs vermissen. Zwar beschleunigen Songs wie das grandiose „Pamiat“ ebenfalls auf eine Berg- und Tal-Fahrt der unterschiedlichsten Stimmungen, allerdings nicht mehr in dem fast chaotischen Maße eines „Zov Bitvy“. Statt dieser Eruptionen versuchen sich Arkona im oben schon angesprochenen „Na Moey Zemle“ an einem 15 minütigen Epos und wissen auch mit diesem gereiften Gesicht zu bezaubern. Mit verschiedensten Gastmusikern (u.a. von Månegarm, Heidevolk, Menhir oder Skyforger) bewegt sich Masha hier in epischsten Breiten, fesselt den Hörer über die gesamte Distanz und lässt „Na Moey Zemle“ zu einem hoffentlich für die Zukunft richtungsweisenden Stern auf „Goi, Rode, Goi!“ erstrahlen.

Wirtschaftskrise, das bedeutet Sparen an allen Ecken und Enden. Nicht so bei Arkona, nicht so auf „Goi, Rode, Goi!“. Mit knapp 80 Minuten Spielzeit legen die russischen Pagan-Metaller ein bärenstarkes Album vor, welches seinesgleichen nicht nur in Puncto Umfang sucht. Wer also nur ansatzweise ein Nässchen für Pagan-Metal hat oder schon immer ein Faible für russische Folklore hegte, sollte hier rein hören – Er wird es nicht bereuen!


Tracklist:
01. Goi, Rode, Goi!
02. Tropoiu Nevedannoi (On the Unknown Trail )
03. Nevidal (The Wonder)
04. Na Moey Zemle (In My Land)
05. Pritcha (The Parable)
06. V Tsepiakh Drevney Tainy (In Chains of Ancient Mystery)
07. Yarilo
08. Liki Bessmertnykh Bogov (Faces of Immortal Gods)
09. Kolo Navi (Kolo of Nav)
10. Korochun
11. Pamiat (The Memory)
12. Kupalets
13. Arkona
14. Nebo Hmuroe, Tuchi Mrachniye (Sullen Sky Lurid Clouds)

  


Hinzugefügt am: 30. Oktober 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3731
Sprache: german
Punkte:   (8/10)
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