Ruins - das ist finsteres Schwarzmetall aus dem sonst so sonnigen Australien. Als Zwei - Mann - Projekt tüfteln Alleskönner Alex Pope und Drummer Dave Haley schon seit 2002 zusammen und haben es immerhin schon zum Support von namenhaften Größen wie Immortal und Celtic Frost geschafft. In diesem Jahr legen die Aussies mit ihrem neusten Werk “Front the Final Foes” nach.
“Front the Final Foes” hält für den Hörer acht Tracks bereit, die allesamt schon von den Titelnamen her gut klingen. Da war regelrecht ein Freund der Alliteration am Werke, so dass es neben dem Namensgeber “Front the Final Foes” und “With these Winged Words” auch klingende Titel wie “Hallways of the Always” gibt. Aber das nur am Rande. Musikalisch sind Ruins nicht ganz so kreativ. So erwartet uns eine solide Black Metal Scheibe, welche gut produziert wurde, aber trotz schicker Namenswahl und Produktion fehlen auf der Platte ein wenig die Highlights, die das ganze Werk aus dem dunklen bereits vorhandenen Black Metal Brei hervorheben würden.
Nichtsdestotrotz lassen sich die Songs gut hören. Opener “Breath of Void” gibt von Beginn an die Marschrichtung vor und erinnert mich gesanglich ein ganz wenig an Shagrath (Dimmu Borgir). Diesen Vergleich nehmen mir die Fans aus der Trve Fraktion wahrscheinlich übel, aber ich komme nicht drum herum zu sagen, dass Ruins stellenweise Ähnlichkeiten mit Dimmu Borgir haben, wobei man den ganzen symphonischen Teil subtrahiere.
Was ich den Australiern zu Gute halten muss, ist das man die Texte wirklich gut versteht, was im Black Metal nicht gerade der Standard ist. So verstärkt sich auch mein Gefühl, dass die Musik den Text vor allem untermalen möchte und stets die Vocals im Vordergrund stehen. Auch “Annihilate” macht seinem Namen alle Ehre und das Duo prügelt sich mal mehr, dann wieder mal weniger durch die guten sechs Minuten dieses Songs, wobei man sagen muss, dass für solch lange Spielzeiten - auch trotz Sprachsequenzen und interessanten Vocals - musikalisch einfach zu wenig geboten wird und man gegen Ende der Songs immer leichter ablenkbar wird. Auch in den restlichen Titeln lässt sich kein so richtiges Highlight ausmachen. Man merkt, dass das Drumming und der Gesang eindeutig die Musik von Ruins dominieren, wodurch aber leider der Rest ein wenig zu dünn wirkt. Wenn ich überlege, welche Songs ich als Anspieltip vorschlagen würde, fällt mir auf, dass jeder Song gut klingt und hörenswert ist, aber in der Summe und minus den oben beschriebenen Abstrichen bleibt eben ein eher lahmer Eindruck zurück.
Ich habe es bereits vorweggenommen, Ruins liefern mit “Front the Final Foes” ein solides Black Metal Album ab, das im Ganzen leider etwas blass bleibt und vor allem mit den guten Vocals punkten kann. Für Schwarzmetaller aller Sorten zum Hineinhören empfohlen, aber keine Offenbarung erwarten.
Tracklist
01. Breath of Void
02. The Sum of Your Loss
03. Cult Rapture
04. Annihilate
05. Front the Final Foes
06. Hallways of the Always
07. Keeping This Crown
08. With These Winged Words